Dazu noch ein verdammt gut versteckter Artikel bei Speedweek, auf den ich nur zufällig gestoßen bin... (wo liegen da offiziell und easy klickbar die "Editorials"???) - der jedenfalls in meine Denkrichtung geht.
Ergänzend würde ich hinzufügen, dass Rossi niemals der übersprudelnde, kasperhafte oder gar traumtänzerische Geselle war, wenn es ums Eingemachte ging. Schon als zarter Jüngling, damals wirklich im Sieges- und Erfolgsrausch, optisch und medienwirksam, der MotoGP ?Kasper? vom Herrn, sah man ihn bei der wirklichen Arbeit, dem Siege und Titel sammeln, nie so kasperhaft, dass es in irgendeiner Weise, seine Erfolge oder gar seine Zukunft gefährden hätte können. Den einzig kleinen Fauxpas leistete er sich mit Ducati. Doch daraus ging er wieder gestärkt hervor, anstatt an der damaligen ?Gurke? von Motorrad zu verzweifeln.
Ich kenne Rossi nicht persönlich. Aber bei allem was er tat, wirkte er auf mich authentisch, ehrlich zu sich selbst, und dementsprechend handelte er.
Wenn er sagt, dass die Entscheidung nach den ersten paar Rennen fällt, dann zeigt es die ehrliche Absicht, sich selbst und das Material, genau für dieses Jahr, zu bewerten. Da steckt keine Strategie für die Zukunft, oder andere Spielereien dahinter.
Rossi weiß um das nahende Ende. Er kreist die schwerste Bürde eines jeden Spitzensportlers, nämlich den richtigen Zeitpunkt fürs aufhören zu finden, systematisch ein.
Ich glaube auch nicht so richtig an die These von Uccio, dass er besessen ist von einem 10. Titel.
Sicher wäre das der endgültige Höhepunkt. Aber als erfahrener Rennfahrer weiß er bestimmt, dass, wenn er nun die aktuellen Begebenheiten, über sich als Rennfahrer, und sein Gefährt, aufmerksam auf Konkurrenztauglichkeit abklopft, und dieses Paket dann als wertvoll genug, also Weltmeistertauglich einstuft, um vielleicht noch 1 Jahr dranzuhängen, dann liegt automatisch auch der 10. Titel in Reichweite.
Aber ich glaube nicht, dass er weitermacht auf Gedeih und Verderb, nur weil er vom 10.Titel besessen ist.
Ich glaube, dass Rossi nicht nur seine Karriere genial gesteuert und ?bearbeitet? hat, sondern dass ihm dies auch für seinen Abgang gelingt.
http://www.speedweek.com/motogp/news/121...ufzuhoeren.html
"Serious sport has nothing to do with fair play. It is bound up with hatred, jealousy, boastfulness, disregard of all rules and sadistic pleasure in witnessing violence: in other words it is war minus the shooting."