Na, endlich wieder ne Story mit ordentlich Spekulationspotential... 
Als erstes die Bestätigung meiner persönlichen Vermutung, dass die neue ?hitzebeständige? Reifengeneration nicht nur so manchen Fahrer, sondern mit Sicherheit auch Yamaha, zu beginn der Saison, kalt erwischte. Man könnte nun orakeln, dass das Reifenproblem für alle gleich ist.
Richtig!
Nur vergisst man dabei allzu leicht, dass in der MotoGP, wie überall im Leben, so manche Institution ?gleicher? ist wie der Rest. Was so viel bedeutet wie: für manche existieren die ?Probleme? deshalb nicht oder weniger, weil sie sich ?gleich? an diese ?Generation? ran konstruiert haben. Es geht also nur noch um die Definition ?gleich? und ?gleicher?!
Ich behaupte, dass der zeitliche Vorteil, wenn ein Werk die Regularien und Änderungen bekommt (böse Zungen sprechen auch von Vorgaben), der entscheidende Vor - oder Nachteil ist. Ohne einer Institution zu unterstellen, dass es da klitzekleine Unterschiede gibt, besteht für mich kein Zweifel, dass so mancher Konkurrent mit bedeutend besseren Karten die WM Saison starten kann.
Das nächste ist die allgemeine Ducati Bilanz, die ja bis zum Ende 2012, noch nicht mal der Großmeister in ein günstigeres Licht stellen konnte. Was dann sofort eingefleischte Experten auf den Plan rief, die wie selbstverständlich davon ausgingen, nur die kleinsten und giftigsten Zwerge aus dem fünften Kontinent wären in der Lage, die rote Diva aus Bella Italia zu zähmen und auf WM Kurs zu zwingen. Es gab Zeiten, in denen selbst hartgesottene Rossi Begleiter, an dessen Motivation und Umstellungswendigkeit zweifelten.
Nachdem nun so mancher Lapsus, im Nachhinein betrachtet, zur Ducamakulatur wurde, und auch die ?harten im Garten?, wie ein Crutchlow, nach nur ein paar Rennen, fast zu heulen anfangen, wäre doch interessant zu sehen, wie das ?Wunder aus Downunder? mit der aktuell etwas überarbeiteten, und Einheitsschlappen ausgestatteten, Ducati zurecht käme.
So wies nämlich aussieht, wird auch der neue Technikchef von den harten Bandagen der Wirklichkeit eingeholt.
Die da folgendermaßen aussieht (persönliche Einschätzung):
In einer Welt der Gleichmacherei, die nicht einmal im sportlichen Sektor halt macht, haben ?kleinere? Anbieter und Konkurrenten, so gut wie keine Chance mehr. Oder besser gesagt: Chancen nur noch bis zu einem gewissen Punkt! Die Macht der Größe, verbunden mit den politischen Günstlingen als Entscheider der Regularien, lassen keinen Spielraum mehr für kleine, technisch ausgewitzte Vorteile. Wie im Sumpf, wird jede Genialität außerhalb des Mainstreams, mit dem Einheitsbrei an E-Technik und Reifen, nach unten gezogen.
Flexibilität, außergewöhnliche individuelle Pakete, Ideen gegen jeden Mainstream, oder einfach ?der kleine Terrier beißt den Elefanten ins Bein? ? gibt?s heutzutage nicht mehr.
Ducati ist dafür ein gutes Beispiel.
Zitat
Cal Crutchlow ist Mister Gnadenlos. Noch nie hat ein Rennfahrer so eiskalt die Probleme der Desmosedici auf den Tisch gelegt. Nicht einmal Valentino Rossi war so mutig.
http://www.speedweek.com/motogp/news/586...rs-Gesicht.html
