24.03. - 26.03.2023 MotoGP in Portimão Portugal

#1 von Ar-one , 06.03.2023 14:19

Am 24.März, dem Tag, an dem der/das Allmächtige in der Regel junge Götter gebären lässt, startet im Jahr 2023 auch die MotoGP Saison.
Wenn das kein gutes Omen ist!

Nach der deutlichen Pause, hier im Forum, war ich mir bis heute nicht ganz sicher wie das weitergehen soll. Wahrscheinlich erinnert sich kein Schwanz (ohne "t") mehr an diese merkwürdigen „Gelbkappen“ mit ihrem Renn-Geschwurbel. Aber was soll man(n) machen, wenn es in den Fingern juckt?
Anstatt zu kratzen und/oder in der Nase zu bohren, könnte ich auch mal wieder in die Tasten klopfen.
So der erste und deutlich hygienischere Gedanke.

Da ich aber nicht sicher sein kann, ob Albert „Tourenbiker“ und Michael „a/c“ (denen es hoffentlich gut geht) noch bei der Stange bleiben, gehe ich die ganze Sache wie ein MotoGP Tagebuch an. Wobei die „Tage“ sich natürlich eher auf die Renntermine richten. So klopfe ich einfach meine Gedanken in das Forum, auch auf die Gefahr, der einzige Leser meiner Kommentare zu sein. Man vergisst ja heutzutage schnell, was noch vor 2 Wochen gedacht wurde.

Vor allem, wenn man schon zu der damals erst zehnten Motorrad-WM-Saison geboren wurde, die der Weltverband FIM, 1949, erstmals als Weltmeisterschaft für Straßenmotorräder ausschrieb. Historisch gesehen, bin ich, bis auf läppische zehn Jährchen, also fast so alt wie die Motorradweltmeisterschaft selbst.
Ein treuer Wegbegleiter meines Lebens, den ich nicht mehr missen will. Es gibt nun mal in jedem Leben Gewohnheiten. Gute und Schlechte. Wobei die Schlechten, mit steigendem Lebensalter, auch wieder ihr „Gutes“ haben können. Sonst hätte man sie längst abgeschafft. Somit nähren sie in gewisser Weise auch die individuelle Lebensqualität.

Eine der guten Gewohnheiten ist die Weltmeisterschaft für Straßenmotorräder. Ein Quell der Freude mit wechselnden Protagonisten. Auch wenn sich vieles seither geändert hat, so bleibt die Liebe fürs Zweirad, die Geschwindigkeit und das einzigartige Gefühl für den Menschen darauf, immer gleich.
Und im Rennsport gibt’s nun mal die komprimierteste Form davon.

So lange das so ist, sollte man sich besser nicht dagegen wehren.

Deshalb, auf zur aktuellen Angelegenheit namens „Weltmeisterschaft für Straßenmotorräder“ (neusprech MotoGP)….


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Die ersten Tests (1)

#2 von Ar-one , 06.03.2023 14:21

Die ersten Tests (1)


Wen wundert’s?
Unter den Top 10 der Testzeiten sind sieben Ducatis, zwei Aprilias und eine Honda.

Keine Yamaha. Keine KTM.

Dazu eine interessante Bemerkung von Aprilia-Renndirektor Massimo Rivola, der sich an der unbegrenzten Unterstützung der Hersteller an Semiteams stört.

Obwohl ich ein freiheitsliebender Mensch in allen Belangen bin, sehe ich ein, dass es für bestimmte Veranstaltungen ein paar Regeln braucht. Bei einem Wettbewerb ist das umso wichtiger, wenn eine gewisse Chancengleichheit (nicht zu verwechseln mit Quote) angestrebt werden soll. Von Motorenkonfigurationen, über Fahrwerks und Aerodynamik Details, bis zur angepassten Sicherheitskleidung der Fahrer ist alles fest geregelt.

Dass ein Hersteller, je mehr Semiteams er ausrüstet, auch mehr Möglichkeiten und (loyales) Personal hat, um während der laufenden Saison zu „testen“, um somit breiter gestreut neue Erkenntnisse zu gewinnen, die regelkonform und während der Saison im führenden Werksteam umgesetzt werden könnten, liegt wohl eindeutig auf der Hand.

In einem freien Markt könnte sich das bis zur Spitze ausleben, so dass wir letztlich einem Ducati Cup zuschauen dürften. Denn die restlichen Hersteller würden sich wegen mangelnder Ressourcen, fehlender Sponsoren (the winner takes it all) oder markt- und marketingtechnischen Entscheidungen zurückziehen. Wer will schon immer als fünftes Rad am Wagen im TV auftauchen und dafür auch noch horrende Summe auf den Tisch blättern müssen.

Soweit - so die eine Seite.

Die andere Seite könnte aber auch bedeuten, dass Ducati als (dann alleiniger) Hersteller, ganz schön Probleme bekommen könnte, mit der ganzen Versorgung der restlichen Teams. Erstmal finanziell, denn sie müssten immer schön liefern, vielleicht mehr als ausgehandelt und bezahlt wurde. Zweitens politisch. Es ist leicht vorstellbar, wie sich die Teams wegen vermeintlich schlechterer Behandlung usw. aufplustern würden. Drittens, das entscheidende, was bringt es fürs Marketing, wenn man ohne Konkurrenz Weltmeister wird? Null, Nothing, nada, cero, niente!!!! Den Rest kann sich jeder selbst ausdenken.

Der dritte, und vielleicht goldene Weg, könnte mit einer leichten Regulierung des Regelwerks geebnet werden. Pro Hersteller maximal zwei Semiteams unterstützen und ausrüsten. Damit wäre eine überschaubare Strategie für die Zukunft aller Hersteller gegeben und das natürliche Ausweitungsbegehren mancher Hersteller, das immer vorhanden sein wird, je besser ein Hersteller performt, mit klaren Vorgaben einzuhegen.

Daraus könnten sich interessante Konstellationen entwickeln. Denn jede Expansion hat nicht nur Vorteile. Durch die finanziellen, technischen, sowie personellen Ausweitungen, können wichtige Komponenten, wie Innovation, schnelle Entscheidungen und Reaktionen auf erforderliche Veränderungen, leiden. Viele Köche verderben den Brei.

Ein Vorteil für Hersteller, die eventuell in kleiner, aber effizienter Weise agieren können. Wie wir bei Suzuki zuletzt gesehen haben.

Es wird für jeden Hersteller immer eine Gradwanderung zwischen beiden Extremen geben. Doch das Ziel ist und bleibt immer dasselbe. Man will Erfolg haben. Den zu erreichen, ist aber nicht immer nur von Größe abhängig. Erfolg für einen Hersteller, in einem Wettbewerb, einer Weltmeisterschaft, ist ohne Konkurrenz wertlos, bzw. nicht definierbar.

Deshalb ist eine vernünftige Regelung, die erst einmal ein Monopol verhindert, zu begrüßen.


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Die ersten Tests (2)

#3 von Ar-one , 06.03.2023 14:25

Die ersten Tests (2)


Es ist ja nicht so, dass Ducati das Monopol unbedingt bräuchte. Seit Motorrad Gott Valentino (man verzeihe mir: als Gelbkappe muss ich das nochmal betonen) so schmählich mit der roten Gurke scheiterte (Stoner, Ducati, ohne Einheitsreifen – ein anderes Thema), wurde auch dem letzten Ducatisti in der oberen Etage klar, dass da schnellstens ein brauchbarer Ingenieur in die Spagetti Box musste. Und was soll ich sagen, seit Gigi das Ruder in der Box übernommen hat, ging es auch steil bergauf. Nun stehen sie auf dem Gipfel. Das wäre auch nicht anders, wenn sie nur zwei Semiteams ausrüsten würden.

Bei den japanischen Herstellern wie Honda, Yamaha und Suzuki (iss wech) sieht/sah das vielleicht etwas anders aus. Die japanische Wirtschaft hat mit vielen Problemen zu kämpfen. Und es ist nicht leicht zu durchschauen, wie (und ob) sich das nun direkt auf die japanischen Motorradhersteller ausgewirkt hat. Einzelne Statements ließen auch auf Fehlbesetzungen im Management schließen. Jedenfalls könnten die japanischen Probleme, oder ähnliche, auch jederzeit bei europäischen Herstellern vorkommen. Beobachten wir etwa seit 1-3 Jahren eine Gegenbewegung zur japanischen Vorherrschaft. Die europäische Macht auf 2 Rädern?

Vielleicht hilft auch das Zitat von G. Michael Hopf für mehr Klarheit über die Prinzipien laufender Lebenszyklen und (Wirtschafts-) Prozesse, zu denen man auch getrost die Zyklen in einem Wettbewerb vergleichen kann. Man muss nur ein paar Begriffe ändern.

„Harte Zeiten schaffen starke Männer.
Starke Männer schaffen gute Zeiten.
Gute Zeiten schaffen schwache Männer.
Und schwache Männer schaffen harte Zeiten.“

Zitat von G. Michael Hopf.

Zusatz von mir: Wohlstand und gute Zeiten produzieren Parasiten, keine Überlebenskämpfer.

Unter dieser Betrachtung stehen die Teams von Honda und das (einzige) Team von Yamaha, im Sturm der Ducati Armada etwas ärmlich und leicht zerfleddert da. Harte Zeiten eben. Wobei zu dem Einzelkämpfer Yamaha Team noch zu bemerken wäre, dass nicht nur die Test Ressourcen fehlen (außer CC35-ok), sondern auch ein Semiteam, bei dem zwei potentielle Nachwuchsfahrer installiert werden könnten. Die müssen sich also dringend was überlegen.

KTM und Aprilia sehen da potenter da.

Die Top 5 in der Testzeitenliste sind abzüglich der sich jährlich wiederholenden Nullnummer Vinales, nicht nur ausschließlich Ducati Piloten, sondern auch nicht von der Tischkante zu wischende Titelaspiranten. Wobei ich der Einfachheit halber, Vinales einfach durch Bezzecchi tauschen würde.

Marc und Fabio sind zwar fahrerisch auch auf der Titelliste. Aber so wie es sich bei den Tests darstellte, gibt es da noch eine Reihe von Problemen, die in den Entwicklungsabteilungen noch nicht „zur vollsten Zufriedenheit“ gelöst werden konnten. Ob das jetzt noch vor dem 24. März gelingen wird, wage ich mal zu bezweifeln.

Entweder war es ein Bluff, (wobei die bedröppelten Gesichter von Marc und Fabio das Gegenteil zeigten) oder sie starten die Saison mit schleifender Kupplung.


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Ausblick meinerseits...

#4 von Ar-one , 06.03.2023 14:41

Ausblick meinerseits...


Interessant wird für mich nicht die technische Seite der MotoGP. Da ist auch in diesem Jahr (noch?) die rote Diva das Maß aller Dinge.

Viel interessanter sind die Protagonisten darauf. Speziell die Paarung Bagnaia/Bastianini.
Für meinen Geschmack, wird Bastianini die Würze nicht nur in der roten Box, sondern möglicherweise der ganzen Saison werden. Die Rotkasper an der Boxenmauer sollten sich genügend Beta Blocker besorgen. Und Gigis Ziegenbärtchen wird nicht nur durch natürliches Wachstum, sondern zusätzlich mit panischem streich- und schockziehen in der Box verlängert werden. Vermutlich wird Bastianini gleich bei den ersten Rennen versuchen den Macker zu markieren. Bei Bagnaia bin ich noch nicht ganz sicher, wie er auf direkte Konfrontation, psychisch und fahrerisch, reagieren wird.

Marini und Bezzecchi haben sich dagegen ganz dolle lieb. Bestimmt aber nur solange, wie sie nicht direkt gegeneinander kämpfen und die harten Punkte zählen müssen.

Martins Schorsch sollte nun soweit gereift sein, dass er die rote Werkstruppe permanent wie eine Biene umkreisen und bei jeder erkennbaren Chance zustechen kann. Sollten auch andere Teams da vorne mitmischen, darf er auch da reinstechen. Hauptsache, da vorne. Ganz vorne! Und natürlich ohne dabei mit einführendem Doppelsalto im Kiesbett stecken zu bleiben. Alles andere wäre nicht mehr akzeptabel für einen Werksfahrer Kandidaten. Einen loyalen Wasserträger Zarco, der altersbedingt mehr auf einen goldenen Handschlag als auf den WM Titel schielt, hätte er auf jeden Fall. Das Ganze kann selbstverständlich auch umgekehrt betrachtet werden. Jungbrunnen Zarco mit Wasserträger Martin. Etwas schräg, aber wer weiß...

Honda wird sich mit, oder an, Marc Marquez abarbeiten. Das Podium sichernde Quäntchen an „Überfahren“ wird bei dem schmerzgereiften und nebenbei gesagt, auch etwas älter gewordenen LFB nicht mehr so einfach funktionieren. Da muss die elitäre Techniktruppe in Japan ordentlich was liefern. Sein Teamkollege Mir wird ihm da bestimmt nicht viel helfen können. Wieso denke ich bei Mir immer gleich an Pol? Ich weiß nicht, ich weiß nicht…

Bei Yamaha sieht es ähnlich aus. Fabio ist zwar deutlich jünger als Marc und hat dank fehlender Konkurrenz im Stall den absoluten Nr.1 Status im Werksteam. Fahrerisch ein Top Fahrer. Denke aber, auch er wird nicht ganz resistent gegenüber anderen Hersteller sein, wenn sich bei Yamaha die gleichen Schwächen wie im letzten Jahr wiederholen. Morbidelli ist mittlerweile ein Buch mit sieben Siegel. Fakt ist aber, behaupte ich mal ganz forsch, dass das wohl sein letztes Jahr bei Yamaha werden könnte, sollte er sich nicht deutlich steigern.

Bei der Aprilia Truppe sehe ich den Unterhaltungsfaktor zwischen Wundertüte Vinales, der nichts unversucht lassen wird, seine mit Sicherheit treffenden Fehlentscheidungen, auf die von ihm dann wenig eloquent erkannte "Gurkentruppe" in der Box zu schieben. Das Problem wird nur noch durch Oliveira verstärkt, der vom B-Team, womöglich mit besserer Performance, wie in der W-Tüte vermutet, ins A-Team drücken könnte.
Um AE mache ich mir da weniger Sorgen, der wird, vorausgesetzt die Aprilia funktioniert wieder anständig, munter unter den Top5 mitmischen. Roul F, im B-Team, wird sich an Oliveira orientieren. Dabei sieht man schnell, ob er sich vom KTM Schock erholt hat.

Bei KTM ist als erster BB im Fokus. Je nachdem, was KTM liefert, wird Brad derjenige sein, der am meisten dabei rausholt. Bin mal gespannt, ob sie den Vorteil mit den gebrauchten Reifen, auch auf Neureifen übertragen konnten. Vielleicht hat aber Michelin, im neuen Jahr, wieder ein neues Problem unter der Heizdecke.

JackAss lass ich mal offen.
Genauso wie Di Giannantonio, Alex Márquez, Rins und Nakagami.

Augusto Fernández, als einziger Rookie, verdient natürlich die Start Wundertüte.


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RE: Ausblick meinerseits...

#5 von tourenbiker , 07.03.2023 15:01

Also zuerst einmal - es freut mich, wieder etwas von Dir zu lesen, GUTEN TAG ERST MAL!!!!!!

Und dann dieser Bericht - na bumm! Da hast Du dir aber die Finger wund geschrieben. Ich weiß erst mal gar nicht, was ich darauf erwidern soll, außer dass ich eigentlich ganz Deiner Meinung bin.

Zu den Tests will ich mich gar nicht erst großartig äußern. 7 Ducatis unter den ersten 10 ist eine Ansage. Ich wäre auch für eine Beschränkung an B-Teams. Momentan sieht es jedoch so aus, dass jedes Kundenteam unbedingt eine Ducati haben will. Eigentlich wird davon geredet, dass ab 2024 eventuell das VR46 Team bei Yamaha andocken könnte. Aber ob das so ist, und ob es gut für VR46 wäre steht in den Sternen. Yamaha hat immer noch ein Leistungsmanko gegenüber den V4-Aggregaten. Die sollten sich einen Suzukimotor kaufen und nachbauen.

Honda muss auch liefern, sonst könnte es sein, dass ein gewisser LFB sich um ein anderes Fabrikat umsieht. Obwohl er vermutlich bei einem anderen Team weniger Gehalt lukrieren könnte. Aber wenn er wieder gewinnen möchte, dann wäre ihm das vermutlich egal. Geld hat er ja mittlerweile genug. Aber wer möchte sich einen Marc Marquez ins Team setzen? Wenn er gewinnt, dann ist es Marc, wenn er nicht gewinnt, dann ist es das Motorrad. Also ein zweischneidiges Schwert.

Pit Beirer von KTM hat gesagt, dass sie vor lauter testen nicht dazu gekommen sind auf Zeitenjagd zu gehen. Ja genau, wer´s glaubt!!! KTM bei den Tests nicht unter den Top Ten, das war wohl nichts. Ich galube nicht, dass die derartig geblufft haben, dass sie bei den Rennen dann vorne dabei sind. Einzig BB#33 könnte ich mir vorstellen, dass er in den Rennen wieder gewaltig aufzeigt. Bei Jack bin ich mir auch nicht so sicher. Und das neue "Werksteam GASGAS" halte ich sowieso nur für einen Werbegag. Die werden wieder konstant am Ende der Tabelle zu finden sein.

Nun, ich will da jetzt gar nicht so lange herumschreiben. Freuen wir uns auf die neue Saison, auf spannende Rennen, auf unterschiedliche Sieger und mehrere WM-Kandidaten.


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RE: Ausblick meinerseits...

#6 von Ar-one , 07.03.2023 19:55

Ja…halloooo, lieber Albert.

Schön, auch wieder von dir zu lesen. Freut mich ehrlich!

Ich hatte echt einen veritablen MotoGP Durchhänger in den letzten Monaten. Hab nichts gelesen diesbezüglich und hat mich auch überhaupt nicht richtig inspiriert. Erst dachte ich an eine Alterserscheinung, oder so was. Aber seit März (das ist mein Lieblingsmonat) kommen auch die Frühlingsgefühle, die scheinbar kein Alter kennen, wieder zum Vorschein. Plötzlich flutsch alles wie von selbst. Und ganz ehrlich, bei den ganzen anderen Nachrichten, tut es gut, sich wieder mit einer angenehmeren Sache, wie die der MotoGP, zu beschäftigen. Ob zur Ablenkung, oder als heilendes Balsam auf die Seele, lass ich mal offen.

Heute Morgen, als ich durch den Wald lief, ist mir noch so einiges von dem was ich gestern geschrieben habe durch den Kopf gegangen.

Zum Thema Kundenteams.

Genau überlegt, würde die MotoGP Welt, nur mit Ducati Teams, zwar nicht untergehen, denn in der Moto2 gibt es ja auch Einheitsmotoren eines Herstellers, und die Welt steht noch.

Obwohl die Gründe unterschiedlich sind, da Moto2 eine Aufsteigerklasse und hauptsächlich für die Fahrer als Vorbereitung auf die MotoGP gilt und eben als Aufsteigerklasse auch nicht so kostspielig sein sollte, wären dann die unterschiedlichen Kundenteams bei der MotoGP, dank höherer Popularität und dementsprechend potenteren Sponsoren, in Konkurrenz untereinander.

Die einzig interessante Frage, neben dem Einheitsbrei, wäre, warum braucht es dann noch ein Werksteam? Eben, braucht’s nicht!

Alleine schon bei diesen Gedanken wird klar, wie ein internationaler Wettbewerb, der sich als Krone des Motorradrennsport bezeichnet, geschleift werden würde, wenn nicht wenigstens ein paar andere Hersteller, die es ja gibt, mitspielen. Somit käme sicher auch die Dorna in eine Popularitäts-Zwickmühle bzgl. Senderechte und üppigen Verträgen dafür (wer zahlt wieviel für einen faktischen Cup?) wenn sich immer der momentan stärkste Hersteller im ganzen Fahrerlager ausbreitet könnte.

Das wäre dann keine Motorradweltmeisterschaft, im Sinne von „alle Welt kann an dem Wettbewerb mitmachen und sich beweisen“, sondern würde systematisch zu einem Hersteller Cup degradiert werden (egal welcher gerade führend ist) weil sich die potentielle Konkurrenz, bei der Übermacht, nur die Finger verbrennen kann. Das einzige was dann die „Welt“-Meisterschaft symbolisieren würde, wäre die „internationale“ Ausschreibung an einem Hersteller Cup.

Der Grundgedanke einer Weltmeisterschaft ist ja immer noch der, dass verschiedene Hersteller ihre „Hausprodukte“ im Wettkampf mit den konkurrierenden Herstellern messen können, weiterentwickeln, dazulernen und bei Erfolg, mit dem Image der „Weltbeste“ zu sein, besser verkaufen können. Das wäre alles verloren.

Deshalb denke ich, die Dorna wird da bald einen Riegel vorschieben. Und wie schon geschrieben, maximal zwei Kundenteams pro Hersteller, wäre doch für alle akzeptabel.

Wobei ich da gleich zum nächsten Thema gleiten kann...

VR46 Ducati/Yamaha

Das Yamaha gerne mit Rossi als Kundenteam arbeiten würde ist ja nun allgemein bekannt und auch nachvollziehbar. Rossi würde sich da auch wohlfühlen. Denn da hätte er mit Sicherheit einen anderen Kundenteam Status, als momentan bei Ducati.
Aber Rossi ist ja nicht blöd. Solange Yamaha kein absolutes Siegermotorrad auf die Beine stellen kann, flötet er schön von seiner Vertragsvereinbarung mit Ducati bis Ende 2024.

Kombiniere ich jetzt aber die bestimmt vorhandenen Gedanken der Dorna wegen aufsteigender Cup-Gefahr, und der damit möglichen Vertreibung großer, bekannter Hersteller, mit der Tatsache, dass Yamaha förmlich um das VR46 Kundenteam für 2024 bettelt, würde ich jetzt nicht unbedingt mein letztes Goldstück darauf verwetten, dass VR46 2024 einen Ducati Motor drin hat.


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RE: Ausblick meinerseits...

#7 von tourenbiker , 08.03.2023 14:56

Tja, ich habe den ganzen Winter über immer wieder bei Speedweek nachgeschaut, und auch teilweise meinen Senf dazu gegeben. Aber im Großen und Ganzen ist es ein Winterloch, in dem keine frappierenden Neuigkeiten auf den Tisch kommen. Nur die Allzeit-Debatte Rossi vs. Marquez wird immer noch unermüdlich seit 2015 diskutiert. Jetzt wird sogar behauptet, dass Rossi den ersten Stein geworfen hat in Argentinien 2015, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, aber, what shall´s, wie der Franzose zusagen pflegt. Diese Sache ist für mich gegessen, und Marquez wird ewig den Makel eines LFB an sich haben. Den wird er nicht mehr los, egal wie viele Titel und Siege er noch einfahren mag.

Nun zu den neueren Begebenheiten. Ich habe meine geliebte Fazer verkauft. A B E R, ich habe mir eine neue Tracer GT 9 gekauft. Ich bin zwar noch nicht damit gefahren, sie wird erst Anfang April angemeldet, aber ich denke, dass ich keinen schlechten Tausch gemacht habe. Ich hoffe nur, dass ich mit der Tracer nicht so eine innige Kiesbetterfahrung machen muss wie mit der Fazer. Ich werde mich schon mal auf den Ring wagen, aber alles mit Gemütlichkeit und Vorsicht.

die 660er Tenere ist auch wieder fit. Der Seitenteil ist zwar noch beim Lackierer, aber das wird diese Woche noch erledigt. Die wurde über den Winter total gewartet, zerlegt, gepflegt, und weider neu aufgebaut mit komplettem Service und Ausbesserungsarbeiten. Ventile eingestellt, Auspuff geschliffen und neu lackiert, Felgen und Speichen poliert usw. Die steht wieder da wie vom Fließband. Dazu muss ich meinen Freunden von den OPPAs recht herzlich danken. Die haben sich da über den Winter sehr loyal verhalten, und mir bei der Arbeit geholfen.



Ich bin immer noch ein Dummy, und kann kein Bild einfügen, aber der Versuch war es wert.

Dann bin ich noch ein wenig beschäftigt mit Fahrzeugüberstellungen, jetzt allerdings nur noch Spezialfahrzeuge wie Militär-, Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge. Da komme ich auch oft nach Karlsruhe zur deutschen Bundeswehr. Die haben dort ein Lager für Militärfahrzeuge, wo sie dann auf ganz Deutschland verteilt werden. Derzeit ist es allerdings ruhiger. Erst im Frühjahr gehen die Transporte wieder los.

So, das war ein kurzer Lagebericht meiner Tätigkeiten im Winter. Jetzt hoffe ich, dass der Frühling bald Einzug hält, und ich das erste Mal mit meiner neuen Tracer 9 GT ausrücken kann. Im April soll es mit der Tenere nach Sizilien gehen, dann im Mai mit der Tracer in die Südsteiermark, und im Juni steht Montenegro und Albanien an. Mal sehen was sich noch alles ergibt, aber der Terminkalender ist schon gut gefüllt.


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RE: Ausblick meinerseits...

#8 von Herby , 09.03.2023 19:41

Wünsche allen Gelbkappen ein gutes 2023 vor allem Schrott und Bullenfrei
Viele schöne Touren , und interesante Rennen und begegnungen, die mit unserem schönen Hobby zusammen hängen.
Die MotoGP hat mir gefehlt ,und mit dem Hintergrundwissen das man sich in diesem Forum anlesen kann, ist der Spass
noch größer.
in diesem Sinne die linke zum Gruß
Schnuffy

 
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RE: Ausblick meinerseits...

#9 von Ar-one , 10.03.2023 09:20

Ist "Tracer", nicht nur namentlich, etwa die kleine Schwester vom großen Bruder "Fazer"?
Na egal, jedenfalls viel Spaß damit.

Zitat von tourenbiker im Beitrag #7
Im April soll es mit der Tenere nach Sizilien gehen, dann im Mai mit der Tracer in die Südsteiermark, und im Juni steht Montenegro und Albanien an. Mal sehen was sich noch alles ergibt, aber der Terminkalender ist schon gut gefüllt.


da biste ja ganz ordentlich unterwegs...
Bin mal gespannt, was du aus Montenegro und Albanien zu berichten hast.
Gibt's da tatsächlich motorradtaugliche Straßen, oder willst da nur den Federweg deiner Tenere testen?


Zitat von tourenbiker im Beitrag #7
Nur die Allzeit-Debatte Rossi vs. Marquez wird immer noch unermüdlich seit 2015 diskutiert. Jetzt wird sogar behauptet, dass Rossi den ersten Stein geworfen hat in Argentinien 2015, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, aber, what shall´s, wie der Franzose zusagen pflegt.


Hörma... läster hier nicht über mein Lieblingsthema. Der Fisch ist zwar längst bis zu den Kräten geputzt, aber für mich immer wieder ein Quell zur Tastenklopferei.
Natürlich wird der LFB diesen eitrigen Makel nie loswerden. Zumindest nicht bei denen, die noch so einige MotoGP Tassen in Reihe stellen können.
Und jedes Wort von ihm darüber, reißt den Eiterglibber wieder auf und läuft komischerweise nicht über Rossis, sondern seine Glaubwürdigkeit.
Also wäre es besser für ihn, zu dem Thema einfach die Schnauze zu halten.

Zum Thema Argentinien 2015...

RE: 17.04. - 19.04. MotoGP in Argentinien (2)


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RE: Ausblick meinerseits...

#10 von Ar-one , 10.03.2023 09:37

Zitat von Herby im Beitrag #8
Wünsche allen Gelbkappen ein gutes 2023
Schnuffy


Hi Schnuffy, alte Hütte. Der Wink mit dem Zaunpfahl ist angekommen...
Wenn ichs mir genau überlege, haben wir uns das letzte Mal mit "gutem Rutsch" verabschiedet.
Fu.....ck!!!! Schon wieder soooo lange her.
Ich hatte zwar keine Vorsätze fürs neue Jahr, aber irgendwie hat sich der Drang, Donnerstag=Pfiffka, seitdem nicht mehr so richtig eingestellt.
Vielleicht ist das ja auch so ne mysteriöse Alterserscheinung, dass man Sachen (nicht mehr) macht, ohne sich dafür "gute" Vorsätze zu basteln.
Jedenfalls, an unseren "Fleisch am Knochen" Gesprächen hat es nicht gelegen.
Eher vielleicht an meinem "Unruhe" Zustand im Kopf, nachdem ich endlich im Bullshit Bingo "Ruhestand" bin.
Aber das gibt sich wieder.
Schön, dass du immer auch ein Auge auf die Gelbkappen hast.


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RE: Ausblick meinerseits...

#11 von tourenbiker , 10.03.2023 14:13

Hallo Schnuffy, Dein Profilbild macht mich wirklich an. Es ist doch eine CBX, oder täusche ich mich? Hatte ich auch einmal in silber. Schöne Grüße noch, und wie sagtest Du?

Die Linke zum Gruß!!


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RE: Ausblick meinerseits...

#12 von tourenbiker , 10.03.2023 14:15

@Jochen, die Montenegro - Albanien tour wird mit den Straßenmopeds gefahren. Ich bin auch gespannt, was mich dort erwartet. Sicher ist es allerdings noch nicht, muss mir erst die Genehmigung von meiner Frau holen, aber das ist nur Formsache.

Und die Eckdaten der Tracer 9 GT sind nicht weit von der Fazer entfernt.

Tracer 3 Zylinder, 890 ccm, 119 PS, semiakt. Fahrwerk, Fazer 998 ccm, 4 Zylinder, 143 PS, also fast identisch. ;-))))


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RE: Ausblick meinerseits...

#13 von Herby , 11.03.2023 18:32

@Albert, ja war meine, war so blöd und hab sie verkaufthab seit dem nie wieder ein motorrad verkauft mit dem ich spass hatte und zig tausende km gefahren bin.
@tschok Pfiffka ist nicht der Renner, wenig normale leute meist kapute spieler.
Aber heut Abend im PUB....die Band No Aces von den Jett Racer spielt...die machen nicht nur guten Rock,sondern sind auch bei den privat Rennen auf europäische Rennstrecken gut unterwegs.
Und endlich wieder normale Leute. Die haben eine "garage" bei den Aussiedlerhöfe nicht weit weg von der Hazel.
Dort wird geschraubt ,gegrillt und gedrunken. Ich bin auch nicht mehr oft Kneipenmässig unterweg.Aber zu denen gehe ich immer gern. In die Garage oder wenn sie in einer Kneipe spielen. falls du Lust hast.Wird aber laut und voll, und kostet keine Eintritt. Gruß Schnuffy

 
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RE: Ausblick meinerseits...

#14 von Ar-one , 13.03.2023 17:55

@Schnuffi, klar, dass das Pfiffka nicht der Renner ist. Für mich war das einstens, wegen der guten Lage, direkt an der B14, nur der kurze Zwischenstopp nach der Arbeit um vom Bullshit Bingo runter zu kommen. Jett Racer hört sich gut an. Rock weniger. Kann ich nicht mehr viel mit anfangen. Und „life“ gleich dreimal nicht…hahaha
Aber ich denke, wir werden das schon noch mit einem Gelegenheits- Bierchen hinbekommen.


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RE: Ausblick meinerseits...

#15 von Ar-one , 13.03.2023 17:56

Tests sind nun mal so aussagekräftig wie eine hübsch geschminkte Blondine am Straßenrand. Auf den ersten Blick alles toll. Aber keine Garantie dafür was abgeht, wenn es ernst wird.

Ein paar kleine Anzeichen sind aber trotzdem sichtbar. Auch wenn immer jeder betont, nicht auf gute Zeiten aus zu sein, so stellt sich doch die Frage, wie sie ohne gute Zeiten, den Stand ihrer Bikes für den Ernstfall, das Rennen, herausfinden wollen. Und schon sind wir bei der unumstößlichen Wahrheit, um die es immer und bei allem geht. Um die Zeiten!

So gesehen,

Ducati Top

Yamaha (mit Fabio) nach Umrüstung aufs Setup von 2022 (ist auch ne Aussage), besser als erwartet.

Bräd, wie Fabio, Einzelkämpfer für KTM

AE als Abschluss der Top Ten, vor Oliveira und Vinales (natürlich hat Vinales tiefgestapelt…höhöhö)

Der eigentliche Hammer ist Mir und LFB mit Honda. Also da passt gar nichts.

Aber, wie immer, "When the flag drops, the bullshit stops". LFB als Sieger im ersten Rennen würde mich nicht wundern…


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30.03. - 02.04.2023 MotoGP in Termas de Rio Hondo Argentinien
Nachtreten - Vorschau - oder alles ein bißchen „Suzuki“?

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