Klingt alles nach dem gewaschenen Pelz, der dann aber bitte nicht ganz so nass werden soll.
Ist deine Sicht der Dinge – ok.
Je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr komme ich wieder an den Anfangspunkt zurück. Wer sich in Gefahr begibt, kann darin umkommen. So ist das einfach im Leben. Keiner wird dazu gezwungen. Es gibt genug Menschen, denen das „Spiel“ gefällt. Also kann es auch gut vermarktet werden. Gibt es der Markt nicht mehr her, gibt es eben andere Rennen ohne WM Charakter, oder gar keine offiziellen Sport Veranstaltungen mehr. Solange es aber noch Motorräder zu kaufen gibt (Achtung – „noch“) wird dann eben auf die Straße ausgewichen. Und siehe da, auch da gibt’s Unfälle. Das „normale“ Leben ist einfach auch gefährlich!
Die Entwicklung im Motorradrennsport verläuft ja, innerhalb der Regeln, nicht nur im technischen Sinne ab. Neben den Reifen, und der Sicherheitsbekleidung, entwickeln sich auch die Fahrer mit. Das heißt, selbst bei reduzierter Einheitsleistung in allen Klassen, wäre trotzdem immer mehr Nachwuchs da, der sich durch optimale Förderung in manchen Ländern, eben gravierend zur Vergangenheit unterscheidet, in der die Fahrer erst durch die harte Schule der einzelnen Klassen mussten, um sich zu entwickeln.
Schaut man sich Acosta und Fernandez an, machen die den Eindruck, als seien sie so erfahren wie unser alter Rossi, und wären nur zum Spaß wieder an die Anfänge zurück, um nochmal durchzustarten. Woher kommt diese Rennreife in diesem Alter? Antwort: Nicht nur Sportorganisationen, EX Fahrer mit ihren Rennfahrerschulen, nein – auch die Eltern sind in den letzten Jahrzehnten, unbeschwert und begeistert, mit dem Rennsport aufgewachsen, und nehmen ihre Kids schon im Kindergartenalter an die Hand, und zu den Minibikes. Das ist doch ein Zeichen, wie super wir alle in den letzten Jahrzehnten leben konnten, durften.
Das hat aber eben auch Auswirkungen. Die „Qualität“ der Rennfahrer entwickelt sich viel früher und viel extremer. Und wie bei jeder Entwicklung, komprimiert sich das alles in einen Zustand, der voll ist mit Höchstleistung, die dann wieder eine weitere Entwicklung der Sondierung nach sich zieht. Dabei gibt es nicht nur Gewinner, sondern eher viele Verlierer. Die Spreu trennt sich vom Weizen.
Wem das nicht ins eigene Weltbild passt, der hat ja immer noch die Möglichkeit sich den Medien zu entziehen, und das Geschehen nicht auch noch mit zu verfolgen.
"Serious sport has nothing to do with fair play. It is bound up with hatred, jealousy, boastfulness, disregard of all rules and sadistic pleasure in witnessing violence: in other words it is war minus the shooting."