als Nachtrag: Gerade lese ich den Kommentar von G.W.
Ist schon etwas übel, was sich da mittlerweile ereignet hat. Seit dem "social media" Wahn, in dem jeder und alle in die Suppe spucken können, ist der hochkochende Hafen nicht mehr zu kontrollieren.
Das ist nun mal so in der heutigen Welt. Um das zu verstehen, muss man sich nur regelmäßig in den Medien aufhalten. Dort werden heutzutage komplette Karrieren, ja Existenzen, über Presse, shitstorm, hashtag, etc., wegen manchmal lächerlichen Kleinigkeiten, vernichtet.
Dass die Befürchtung besteht, irgendwelche Fanboys wollten die Strecke stürmen, kann ich nachvollziehen. Das ist alles möglich.
Es wird schon so weit sein, dass es in den sogenannten "Fan"-Gruppen nicht mehr nur um die Akteure geht, nicht einmal mehr um den Sport, sondern um ein geeignetes Ventil, das sich, wie beim Fußball, elegant während und nach der Veranstaltung, öffnen lässt.
Ich denke, Lollis mögliche WM Party in der Auslaufrunde, dürfte schnell zu Ende sein.
Das Ganze ist natürlich nicht mehr in Ordnung.
Aber wer glaubt, ein emotionaler Sport wie dieser, der zusätzlich an Einzelpersonen, nicht an Mannschaften hängt, an Personen die nicht nur sportlich, sondern vielmehr mit ihrer Außenwirkung wahrgenommen werden, könnte über alle menschlichen Klippen hinweg "sportlich fair" bleiben, hat von Massendynamik, und das im I-Net Zeitalter, keine Ahnung.
Das schlimme an der ganzen Sache ist die Tatsache, dass die Welt mittlerweile so transparent geworden ist, dass die Auswirkungen selbst von kleinsten Aktionen, die früher einmal das Salz in der Suppe des Lebens waren, durch solch unkalkulierbaren Auswirkungen schlicht bald nicht mehr vorkommen werden.
Denn wer wird sich nicht bald bei jeder Aktion überlegen müssen, was daraus für ein Hexengebräuch hochgekocht wird.
Arme Welt, kann ich da nur sagen. Und das ist nicht nur auf den sportlichen Teil bezogen.
Zitat
Es gab zwar in den letzten Tagen Beschwichtigungen von höchster Seite. FIM-Präsident Vito Ippolito redete auf die Rennfahrern ein, sie sollen schön brav sein, man möge alle persönlichen Animositäten ad acta legen. Auch Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta nahm am Donnerstag die Stars Márquez, Rossi und Lorenzo unter vier Augen zur Seite und ermahnte sie zu sportlicher und fairer Fahrweise.
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Fakt ist, dass Rossi von Márquez provoziert wurde, dass der Spanier keine Sekunde Rücksicht auf den Titelanwärter Rossi nahm. Es ging nur um persönliche Rache.
Seit es überall Onboard-Kameras gibt, seit bei jedem Training und Rennen ein Helikopter über der Piste schwebt und filmt, seither bleibt kein Vergehen mehr unentdeckt.
Die Frage ist, wie weit man erbarmungslose Zweikämpfe, Rad-an-Rad-Duelle und grimmige Manöver ahnden will.
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Manche finstere Gestalten, die sich als Rossi-Fans tarnen, haben sogar einen Marsch auf die Rennstrecke abgekündigt, falls sich in den letzten Rennrunden ein Titelgewinn von Lorenzo anbahnt, sie möchten dann einen Rennabbbruch erzwingen. So eine Überflutung der Rennstrecke wäre aber sinnlos, weil dann einfach die Runde vor dem Abbruch gewertet würde...
http://www.speedweek.com/motogp/news/841...rradrennen.html
"Serious sport has nothing to do with fair play. It is bound up with hatred, jealousy, boastfulness, disregard of all rules and sadistic pleasure in witnessing violence: in other words it is war minus the shooting."