RE: Fahrerparade 2014

#1 von Ar-one , 14.11.2014 19:44

Das letzte Rennen 2014 ist gelaufen. Der Weltmeister steht fest.

Und wie heißt es so schön: Bevor das Ende der alten Saison richtig begossen und Urlaub gemacht werden kann, wird schon der Beginn der neuen Saison, mit bestimmt leicht verkaterten Nach-Saison Tests eingeläutet.

Aber ich kann mich noch nicht ganz von der Saison 2014 trennen, ohne ein paar Worte über meine persönlichen ?Fahrer des Jahres 2014? zu verlieren.

Das muss nicht exakt die WM Ränge wiederspiegeln, sondern sind subjektive Eindrücke, die mir von dieser Saison hängen geblieben sind. Je nach Lust und Laune, werde ich die mir am nachdrücklichsten in Erinnerung gebliebenen etwas beleuchten.


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RE: Fahrerparade 2014

#2 von Ar-one , 14.11.2014 19:46

Fahrer Nr.1


Der Fahrer des Jahres 2014 ist für mich eindeutig Valentino Rossi, seines Zeichens, nicht nur der Großmeister vom Herrn, sondern auch der Erste Spitzenfahrer, der sich nach einer schier endlosen, überaus erfolgreichen Karriere, mit stetem Blick auf den verdienten Ruhestand und im Wettkampf mit der Enkel Generation, noch einmal aufraffte um sich kurz mal ?neu zu erfinden?.

Bevor ich nun weitermache, möchte ich Teile eines Gastkommentars von Helmut Bradl in der MSA Nr.47 zitieren. Als Einleitung sozusagen, die ich selbst schon so ähnlich im Kopf hatte.


Zitat
Wer mich in dieser Saison absolut begeistert hat, war Valentino Rossi. Er ist 35 Jahre alt, und wenn ich mir anschaue, wie alt die anderen sind, da muss ich wirklich sagen: Respekt! Wenn einer diese Kondition und diesen Willen aufbringt und auch noch gegen all die Jungen Rennen gewinnt, in Valencia die Pole-Position holt und WM Zweiter wird, dann kann ich nur die Kappe ziehen
?
Er ist vom menschlichen her ein Typ den es ganz selten gibt. Ich habe noch keinen gesehen, der sich von 16 bis 35 bis zu den Haarspitzen motivieren kann; wie er dies bei all dem Rummel und der Reiserei immer wieder schafft, ist mir ein Rätsel. Aber für ihn ist Motorradsport einfach sein Leben, und das zelebriert er.



Die neue Qualität der Marke Rossi, der neue Duft, der aus reichhaltiger Basis, wie durch eine neue Kreuzung weiterentwickelt wurde, schwingt sich soweit auf, dass nicht nur "zum Spaß" weitergefahren wird, sondern es steht wieder der Titel im Fokus. Mein Gott, wer hätte das gedacht.
Grandpa Rossi lässt es noch mal ordentlich krachen...

Zitat
Du hast eine sehr starke zweite Saisonhälfte 2014 gezeigt. Die Nachricht ist klar: Du willst nächstes Jahr den zehnten Titel holen?

Ja, an diese Möglichkeit glaube ich, das habe ich immer betont. Nach dieser Saison bin ich überzeugter als je zuvor. Wir sind dicht an den Rivalen dran, aber es wird schwierig. Jorge Lorenzo wird nächstes Jahr stärker sein. Und Marc Márquez hat in dieser Saison 13 Rennen gewonnen, ich hingegen nur zwei. Er hat elf Siege mehr erbeutet als ich ? ein riesiger Unterschied.
Um noch stärker zu werden, müssen wir noch enger mit Crew-Chief Silvano und Yamaha zusammenarbeiten. Yamaha muss uns die Hand reichen.
Honda war am Saisonbeginn 2014 deutlich stärker als wir. In der ersten Saisonhälfte hatte Marc leichtes Spiel. Wenn wir ihm das Leben schwer machen wollen, müssen wir dichter an ihn rankommen

http://www.speedweek.com/motogp/news/669...tino-Rossi.html


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RE: Fahrerparade 2014

#3 von tourenbiker , 14.11.2014 20:27

Ich habe das auch gelesen, und ich bin zu 1000% auch der gleichen Meinung. Was hat dieser Kerl doch geleistet. Ich ziehe auch meine (nicht vorhandene) Kappe vor dem Großmeister. Ein Beispiel an Disziplin und hartem Training und vor allem ein irrsinniger Wille, der ihn immer wieder voran treibt. Das sollte ihm einmal einer nachmachen. Ich glaube nicht, daß es in den nächsten Jahren einer schafft die Rekorde und Siege von ihm einzustellen. Ein Marc Marquez ist nicht unverdient Weltmeister geworden. Er ist sauschnell und megastark im Umgang mit seinem Mopped. ABER, er muß erst einmal beweisen, daß er auch auf einer anderen Maschine gewinnen kann. Und vor allem, er muß bei all seinem Risiko, das er geht, auch unverletzt bleiben. Das hat ihm ein Rossi auch voraus. In den letzten 20 Jahren hat er sich nur einmal stärker verletzt. Sein Beinbruch ist ihm auch ein bißchen nachgehängt. Und dann war da noch der Unfall mit Simoncelli, das muß man auch erst einmal verdauen. So gesehen ist und bleibt er für mich der Größte auf diesem Planeten.

Go, Vale gooooooo!!!!!


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RE: Fahrerparade 2014

#4 von Ar-one , 25.11.2014 18:42

Fahrer Nr.2

Nun ja, das kann wirklich nur Marc Marquez sein. Der Weltmeister!
Zwar hat auch er seinen Nimbus des Unbesiegbaren eingebüßt, und sich gelegentlich als ein Mensch aus Fleisch, Blut und jeder Menge Nerven gezeigt, aber ?so what?. Die Art und Weise wie professionell er auch mit Niederlagen umgeht, vor allem wie stark er letztlich mental ist, zeigt seine spezielle, fahrerische Größe, die ihn nicht nur verdient zum Weltmeister machte, sondern an der sich in den nächsten Jahren noch einige Fahrer die Zähne ausbeißen werden. Seine Fähigkeit, das fahrerische Niveau zu heben und dabei neue Grenzen zu erobern, ist schlicht gesagt fantastisch. Seine Lernfähigkeit auf diesem Niveau, atemberaubend. Zweikampfstärke inklusive psychologischer ?Kampfführung? nach dem Rennen, erste Sahne.

Oder mit Alberto Puigs Worten zu sagen...

Zitat

Über Marc gibt es nicht viel zu sagen. Er ist einer, der in seiner ersten Königsklasse-Saison Weltmeister geworden ist. Was soll man danach erwarten? Dass er sich zurückbewegt? Es konnte nur besser werden, wenn ihm nicht irgendwas passiert wie eine unglückliche Verletzung oder so.

http://www.speedweek.com/motogp/news/673...zu-Pedrosa.html




Bei der ?Götterdämmerung?, entbehrt es nicht einer gewissen Pikanterie, dass er, der jüngste ?Gott? im Felde, vom alten ?Gott? am aufdringlichsten verfolgt wird?


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RE: Fahrerparade 2014

#5 von Ar-one , 26.11.2014 19:16

Fahrer Nr.3

? heißt Jorge Lorenzo.

Sicher, der gute ?Chrchrchorge?, besser bekannt als ?Lollischorsch?, hat dieses Jahr etwas Federn lassen müssen. Das kommt allerdings vor im harten Business ?MotoGP?.

In manchen entscheidenden Momenten hat er trotzdem gezeigt, und das besser als sein Landsmann Pedrosa, dass er fahrerisch immer noch eine richtige Kanone ist. Vor allem in den, mittlerweile sehr entscheidenden, ersten Runden. Natürlich nur solange er auch psychisch mental auf der großen Welle reitet. Jedenfalls ist sein fahrerisches Potenzial immer noch vorhanden, und seine leicht geschredderte Psyche hat noch nicht bis in den letzten Winkel seiner genialen Veranlagung, richtig Gas zu geben, eingegriffen. Da aber die Psyche im Spitzensport eine elementare Größe ist, muss man sich beim ?Schorsch? den einen oder anderen Gedanken machen. Genauer gesagt sind es drei Faktoren, die ihn aus meiner Sicht, mental beschäftigen.

Einmal seine Verletzungen im Jahr 2013, als er mit einer fast unmenschlichen Aktion, direkt vom OP zurück zum Rennen nach Assen hüpfte. Das kann Spuren hinterlassen, die auf den ersten Blick nicht erkennbar sein müssen, aber in letzter Konsequenz das entscheidende Hundertstel zur richtigen Zeit ausmachen können.

Zum anderen, der Stoß des Kollegen und Landsmanns Marquez, der ihm, dem spanischen Weltmeister auf der Spitze des Erfolgs, als anerkannt komplettester Rennfahrer seiner Zeit, also im Jahr 2013, und als Bezwinger des großen und legendären Rivalen Rossi, wie ein Stachel mit Widerhaken, mitten und gänzlich unvorbereitet, in die Brust getrieben wurde.

Das schlimmste kommt aber, wie immer, zuletzt: Der bezwungene König Rossi, der von den Massen geliebte Rossi, an dessen Aura Jorge nur mühsam, und wenn überhaupt, dann auch nur mit ausschließlich sportlich markanten Erfolgen, ran robben konnte, schickte sich in 2014 an, wieder in seinem alten Yamaha Team, an seine alten Qualitäten anzuknüpfen. Wäre das nicht schon schlimm genug für Lolli, schaffte er auch noch, im Gegensatz zu ihm selbst, sich komplett neu zu erfinden, und wie Phönix aus der Asche dem Megastar der Gegenwart, Marquez, richtig Paroli zu bieten.

Zugegeben, das sind dicke Bretter die vor Lollis Stirn gebohrt werden wollen. Verständlich also, wenn er etwas neben der Spur, und leicht Diffus daherkommt. Aber genauso wie er fahrerisch seine Qualitäten hart erarbeitet hat, traue ich ihm immer noch zu, auch diese dicken Bretter zu bohren. Zumindest soweit, als dass er weiterhin als echte Rivale von Marquez gelten kann. Den Rest erledigt hoffentlich seine Routine.

Denn eines ist gesetzt. Die TOP 3 des Jahres 2014 sind Mehrfach-Weltmeister der Königsklasse.

Denen muss man das ?Einmaleins des Gewinnens?, aufs Jahr bezogen, nicht nochmal erklären.


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RE: Fahrerparade 2014

#6 von Ar-one , 27.11.2014 17:58

Fahrer Nr.4

Andrea Dovizioso,

der unscheinbare Italiener, immer im Schatten des übergroßen Rossi, hat in den letzten Jahren bei Honda, Yamaha und Ducati gute Arbeit geleistet. Er kam nicht als Kanonenknall, wie Rossi oder Marquez, aber er hat sich fast unbemerkt, immer in den vorderen Top-Ten Plätzen getummelt.

Bestimmt hat er teilweise aus Frust, weil er zu keiner echten Werksmaschine bei HRC oder Yamaha kam, letztendlich bei Ducati unterschrieben. Das war die richtige Entscheidung. Trotz sicher frustrierender Technik bei Ducati, hat er sich die letzten zwei Jahre durchgebissen, und in diesem Jahr, dank neuem Technikguru und diversen Open Vorteilen im Training, sogar regelmäßig Glanzleistungen abgeliefert. Alle Achtung!

Die Open Vorteile waren für die Rennen zwar relativ zu bewerten, und die Ducatis hatten, wie immer, zum Ende hin Probleme. Aber das soll die Leistung von Dovizioso nicht schmälern. Auf die Gesamtrennzeit bezogen, ist er mit seiner Ducati immer näher an die Spitze gekommen.

Sollte Ducati über den Winter noch einen technischen Sprung in die richtige Richtung machen, ist Andrea ein heißer Kandidat für regelmäßige Podest - Top5 Plätze. Seine fahrerische Leistung kommt bei Ducati viel besser zur Geltung, als ?Einer unter Mehreren? bei HRC oder Yamaha. Sollte Ducati 2015 mit gelegentlichen Siegen glänzen, würde ich sie mir mit Dovizioso wünschen. Er hätte es, als würdige Anerkennung seiner Leistungen, verdient.


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RE: Fahrerparade 2014

#7 von tourenbiker , 27.11.2014 22:10

Ich gehe ja da konform mit Dir, was die Fahrerwertung anbelangt. Ich würde mir aber für das nächste Jahr wünschen, daß sich mehr verschiedene Marken auf dem Podest tummeln. Die da wären Suzuki, Aprilia, Ducati und eventuell auch einmal ein Open-Bike mit Stefan Bradl. Der Stefan hat mich in dieser Saison etwas enttäuscht und ich hoffe, daß er im nächsten Jahr mit der Yamaha besser aussieht. Denn eines ist unbestritten - fahren kann er - das hat er zum wiederholten Male bewiesen. Nur muß er die Ergebnisse auch einmal heimbringen. Ich glaube, daß im nächsten Jahr das Podest wieder so aussehen wird, daß der Marc von der Mitte herunterlacht, und zu seiner Seite die beiden Werksyamahas stehen. Allerdings nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Das eine oder andere Mal wird schon die #46 ganz oben stehen. Aber ob es für Vale für den Titel reicht? Das hoffe ich zwar, nur mir fehlt der Glaube, denn die Hondas werden wieder wahnsinnig stark sein. Außer den Yamaha-Leuten gelingt der große Wurf in Sachen Motorleistung und Seamless-Getriebe. Dann ist für Vale alles möglich.

Übrigens: Für mich der Fahrer Nr. 5 ist meiner Meinung nach der Andrea Iannone. Der hat sich mit der Semi-Werks-Ducati sehr gut in Szene gesetzt, und ich finde es toll, daß ihm Ducati im nächsten Jahr die Werksmaschine gibt.


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RE: Fahrerparade 2014

#8 von Ar-one , 29.11.2014 19:26

Suzuki und Aprilia auf dem Podest wäre eine verwegene Wette. Ein Knaller wär?s allemal. Aber an so viele Wunder glaube ich doch noch nicht. Ich wäre schon erfreut, wenn sie sich ordentlich schlagen, und sich nicht gleich zum Gespött des Fahrerlagers machen.

Zum Großmeister würde ich sagen, da ist alles drin. Ich denke, dass an seiner Yamaha in 2015 deutlich mehr ?Rossi? steckt, als noch Anfang 2014. Und bei Strategie und mentaler Vorbereitung ist der Großmeister unschlagbar. Dem muss keiner in den Arsch treten, und erklären wie man den Titel holt?

Er muss ganz einfach besser werden als Marquez und Lolli im weiterhin im Griff haben. Die Frage ist letztlich, wie reagiert Marquez wenn er von Anfang an richtig unter Druck steht. Ob dies gelingt hängt natürlich auch von den Einstiegskonfigurationen der weiterentwickelten Bikes ab. Wenn Yamaha erst wieder 5 GP?s braucht um vorne mitzuspielen, wird es Marquez, ähnlich 2014, recht einfach gemacht.
Mal schau ?n?

Ebenso spannend dürfte Lollis Performance sein. Kann er sich wieder aufrappeln, oder geht er mit Pauken und Trompeten unter wie sein Kollege Pedrosa?


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RE: Fahrerparade 2014

#9 von Ar-one , 29.11.2014 19:29

Fahrer Nr.5

? ist der ?Rookie oft the year 2014?, Pol Espargaro.

Zieht man Pedrosa als WM vierten raus, wäre Pol sogar noch WM fünfter.

Der Junge hat sich gut geschlagen. Immer frisch und munter bei der Sache. Etwas verwegen und deshalb auch ab und an im Kiesbett. Aber auf die Gesamtsaison bezogen ist er nicht nach den Stürzen mental eingebrochen, sondern hat beständig das maximale aus der Tech3 Yamaha gequetscht.

So hat er sich auch eindeutig für höhere Weihen empfohlen. Aber wie bei allen Rookies, ist nicht das erste Jahr das entscheidende, sondern das zweite.

Er muss also nächstes Jahr die gleiche Leistung zeigen, und dabei etwas beständiger und gleichmäßiger an den Top4 dranhängen. Was einfach klingt, ist meist gar nicht so easy. Denn jetzt ist es vorbei mit Nachsicht der Teammanager, jetzt wird gefordert zu liefern.

Nicht offiziell, aber es steht groß geschrieben über dem Fahrerlager. Wer also WM sechster in 2014 war, darf eigentlich nur weiter nach vorne kommen. Und da wird die Luft wieder um einiges dünner. Und es kommen die routinierten Super Cracks als Gegner. Das wird kein Zuckerschlecken.

Ich bin gespannt!


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RE: Fahrerparade 2014

#10 von tourenbiker , 29.11.2014 23:50

Ja, das mag schon stimmen, daß der Pol die stärkere Leistung gebracht hat. Aber auch der Iannone hat gute Ansätze und starke Leistungen gezeigt. Leider hat die Ducati ab Rennmitte immer an Performance abgebaut. Daher konnte er seine Leistungen nicht in Ergebnisse ummünzen. Aber im Qualifying und zum Rennstart war er eigentlich immer vorne dabei.

Wer auch starke Leistungen über die ganze Saison brachte, war der andere Spargel, der Aleix. Für den hatte man ja schon ab Saisonmitte ein Werksbike gefordert. Aber ob er sich mit Suzuki einen Gefallen getan hat, das steht in den Sternen.

Gespannt bin ich auch im nächsten Jahr auf die Leistungen eines Maverick Vinales und eines Marco Melandri. Der Marco hat ja schon einmal in der MotoGP mitgemischt.

Na, wir werden sehen. Eigentlich dauert die Winterpause schon wieder viel zu lange.


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RE: Fahrerparade 2014

#11 von Ar-one , 30.11.2014 08:13

So, die Top5 sind aufgedröselt und separat abgehandelt. Jetzt schreibe ich nur noch im Allgemeinen.

Als nächstes kommen die von dir genannten Kandidaten.
Andrea Iannone und Aleix Espargaro.

Ich kann dir auch sagen, warum die für mich auf jeden Fall nach Pol Espargaro kommen. Pol war in seiner ersten Saison, und hat sich super behauptet. Das verdient ?noch? besondere Anerkennung.

Die beiden anderen sind schon länger in der MotoGP, und sind dabei immer mal wieder mit auffallend guten Qualis oder Rennrunden aufgefallen. Trotzdem sind sie nicht wirklich weitergekommen.

Entweder stand ein anderer in der Sonne, oder sie sind aufs Jahr gesehen an ihrer Unbeständigkeit gescheitert. An der Nationalität kann es jedenfalls nicht liegen. Sonst wäre Pedrosa als ?Doppelspanier? schon längst im Orkus der MotoGP verschwunden.

Die Frage ist also: Warum hat der ?geniale? Aleix noch keine Werksmaschine erhalten?

Sicher, er ist ein sehr guter Fahrer. Aber sind das nicht alle in der MotoGP. Vor allem in den Top10?

Warum saß Marquez, noch vor dem ersten Testmeter in der MotoGP, und mit politisch extrem verbogenen, eigentlich regelwidrigen Aktion, auf einer HRC Honda? Nur mal so zum Nachdenken.

Ich weiß es auch nicht sicher, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Manager ein ziemlich gutes Auge für "Außergewöhnliche Rennfahrer" haben.

Vielleicht war aber Aleix bis jetzt auch nur immer zur falschen Zeit am richtigen Platz. Who nows?

Bei Suzuki hat er nun das was er anscheinend so sehnlichst vermisst, und nirgends bekam. Eine Werksmaschine. Vielleicht zeigt er ja allen wo der Hammer hängt. Vielleicht wird er auch nur zwischen ?guten Zeiten, schlechten Zeiten? (auf Rundenzeiten bezogen) zerrieben. Und die Japaner werden irgendwann zu ihm sagen: Junge, du bist zwar ab und zu sauschnell, aber du warst noch nicht mal GP Sieger oder Weltmeister. Und du willst den heiligen japanischen Ingenieuren erklären wie ein Motorrad zu funktionieren hat? Lern erstmal richtig schnellfahren?

Iannone hatte in diesem Jahr mit ziemlicher Sicherheit mehr Werksducati unter der Verkleidung als der großmäulige Tommy. Deshalb war er auch immer in Schlagdistanz zu Dovizioso. Nächstes Jahr, als offizieller Werksfahrer, ist auch er offiziell raus aus dem ?warmen Schatten? des Underdogs und muss liefern. Referenz Dovizioso.


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RE: Fahrerparade 2014

#12 von Ar-one , 30.11.2014 13:13

Wobei wir auch schon bei den beiden Sorgenkindern der Saison wären.

Dani Pedrosa und Stefan Bradl.

Beide sind auf ihre eigene Art gescheitert, was für genaue Beobachter der Szene aber kein großes Wunder war.

Dani Pedrosa, was soll man da noch sagen. Enttäuscht hätte ich vielleicht noch 2008 sein können, als er im dritten HRC Jahr, auch nicht Weltmeister geworden war.

Doch nun schreiben wir das Jahr 2014(!!), und er fährt seit 12 Jahren im begehrtesten Rennstall der MotoGP!!!

Auch als hoffnungsvoller Rookie gestartet, hat er jahrelang jegliche Steigerung, Konstanz, und den unabdingbaren Willen Weltmeister werden zu wollen, vermissen lassen. Ok, er hatte auch viel Verletzungspech. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass er in meinen Augen seit zig Jahren vollkommen unberechtigt den begehrten HRC Platz blockiert.

Um dem Drama ein freiwilliges Ende zu bereiten, hätte er schon längst zu Yamaha wechseln können. Doch nun hat er im Prinzip alles verspielt. Er ist schlicht zu alt, für das was er noch bringt. Ein zwei GP Siege als HRC Werksfahrer, mit diesem Grundspeed und dieser Erfahrung, sind nicht mehr als ein blasses Nasenwasser.

Am deutlichsten wurde seine Unfähigkeit, mit der HRC Honda Weltmeister zu werden, als Stoner zu HRC kam, ... sah, und .... siegte. Man kann zu Stoner im Allgemeinen stehen wie man will, aber das hatte er drauf. Als nächstes kam, ... sah, und (wen wunderts) ...siegte Marquez.

Tja Dani, irgendwie hast du da was verpasst. Schade eigentlich.



Wenn man die radikale Auslese bei HRC betrachtet, die von deren Sicht her verständlich sein könnte, wie zum Beispiel der Rauswurf bei Bradl im dritten Jahr, kann man das Desaster mit Pedrosa und HRC nur mit Kopfschütteln verfolgen. Ich persönlich neige sogar dazu, von einer regelrechten Unverschämtheit zu sprechen, was die HRC Strategie angeht. Vielleicht ist Dani ja in einer obskuren Sekte und HRC darf nicht... keine Ahnung.

Sicher hat Bradl noch keinen GP Sieg eingefahren. Und ganz sicher ist Bradl eigentlich viel zu nett für diese ?böse? MotoGP Welt. Aber im Gegenzug zu Pedrosa, der seit Jahren dem WM Titel hinterherhechelt, hat er sich nicht viel schlechter geschlagen.

Sein Problem in diesem Jahr war, wie er selbst zugab, eben das mentale, das zu nett sein. Wer zu weich ist, hat natürlich auch sofort ein mentales Problem, wenn die Bosse nach den ersten drei Rennen schon saure Minen machen, und ihn nicht mehr mit vielversprechenden Zukunftsperspektiven füttern wollen. Aber das hätte er als Chance zur mentalen Steigerung sehen müssen.

Warum hat er sich keinen Psycho Coach geholt, der ihn mal richtig auf Spur gebracht hätte?
So wie ein Toni Mang das Schlitzohr und der ?Leck mi om Oarsch? sein konnte, hätte sich Bradl davon auch ne Portion abbeißen sollen.

Wenn er es selbst nicht hat, dann müsste eben ein fähiger Mentaltrainer her. Wenn dieser ihm auch noch ein anderes Konditionstraining verordnet hätte, so dass er nicht andauernd wegen Konditionsmängeln in der zweiten Rennhälfte einbrechen müsste, hätte er selbst noch in dieser Saison vielleicht besser ausgesehen. Als Beispiel siehe Lorenzo, der auch während der Saison noch ein paar Zacken drauflegen musste, und danach deutlich fitter wirkte.

Aber nach dem Sachsenring konnte er sich alleine mental nicht mehr aus dem Sumpf ziehen. Und weil er viel zu nett und harmoniesüchtig war, hat er auch nicht die vielleicht mitentscheidenden Teaminternen Unpässlichkeiten angesprochen. Zu nett eben.

Nette Fahrer kommen in den Himmel. Weniger nette Fahrer werden Weltmeister?


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RE: Fahrerparade 2014

#13 von tourenbiker , 30.11.2014 18:37

Nein, Du bist nicht der Wiesinger - Du bist besser als der Wiesinger - Alleine wegen der Rechtschreibung kannst Du nicht der Wiesinger sein - nein, nein, nein!!!!


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RE: Fahrerparade 2014

#14 von Ar-one , 30.11.2014 20:09

Wie????... Sind da noch Rächtschleibfähler???????

Sofort erledigt...


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RE: Fahrerparade 2014

#15 von tourenbiker , 01.12.2014 23:31

Weißt Du wer sich noch unheimlich gesteigert hat?

Das ist der Yonny Hernandez.

Seit der auf der Ducati unterwegs ist, ist er nicht mehr so sturzanfällig wie sonst immer. Er hat zwar auch noch immer einige Ausrutscher gehabt, aber im Großen und Ganzen ist er beständiger geworden. Der hat seinen Punktestand glatt verdoppelt gegenüber 2013.

Naja, vielleicht hat er jetzt gemerkt, daß das andauernde Stürzen auch einmal weh tun kann.

Na, Spaß beiseite, ein Überflieger wird er auch nicht mehr werden.


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