Einer ist immer oben.
Das muss an der Natur der Einzelsportarten liegen.
Aber ?wie? der Protagonist da oben ankommt, und vor allem, ?was? er sonst noch so mitbringt, ist die entscheidende Frage für die Zukunft, will man nicht, wie bei Doohan, vor der Kiste in einen MotoGP Dauerschlaf fallen.
Wobei Doohan bei seinem Start ja ein regelrechter Rohrkrepierer war. Für die heutige Zeit, wäre er mit so einer Startverzögerung längst zu den CRT Bikes aussortiert worden.
Zudem fuhr man damals auch noch mit Zweitaktern, was den Einstieg in den Olymp des Motorradrennsports zusätzlich erschwerte.
Oder anders Ausgedrückt: Wenn ein krakeelendes Blutgerinnsel, ein schreiendes Furunkel, oder einfach E. Mielke, andauernd die Wiederholtaste seiner schwachmatten Kalauer drückt, und rumschreit, dass der Großmeister beim Antritt in der GP500 schlechter dastand als MM beim Antritt in der MotoGP, dann ist das sporthistorisch gesehen zwar richtig, aber berücksichtig in keiner Weise die unterschiedlichen Bedingungen.
Somit ist unter den Viertakt Bengeln nur noch der ?alte Knacker? Rossi aus der vorsintflutlichen Zweitakt Ära. Die alleine zu überstehen, ohne gleich nach den ersten Rennen das Rückgrat oder den mentalen Siegeswillen, oder beides, zu brechen, war damals alleine schon aller Ehren wert.
So gesehen, konnte MM in geordnete Viertaktverhältnissen einstechen.
Wenn er nun nicht gleich pflichtschuldigst die Rookie Eigenschaften seiner Vorgänger Stoner, Lorenzo und Pedrosa kopiert, und im ersten Jahr die Kiesel aller Kiesbetten zu lutschen versucht, wird er vor allem wegen der erschreckend abgeklärten, ja fast schon geklont wirkenden Eigenschaften, für die die Vorgänger schmerzhafte, langwierige Erfahrungsprozesse und jede Menge Highsider brauchten, in Erinnerung bleiben.
Nun kommt da tatsächlich ein Jüngelchen in seiner unbekümmerten Art, und setzt da an, wo andere, gestandene Weltmeister, erst nach 1-2 Jahren waren.
Na ja?. sag ich da nur? We will see!!!
Ich kann mir das noch nicht richtig vorstellen. Aber wenn dem so wäre, dann stößt dieser Bengel eine neue Epoche der gentechnisch perfektionierten Renn-Crashtest-Dummys auf, bei denen man nicht mehr, wie einst beim Großmeister, das Gefühl hat, dass Rennfahren was mit ?Spielen, Spaß und Rauferei? zu tun haben müsste. Die kommen dann rüber wie blutjunge, eiskalte Vollstrecker, beim Kampf auf die sportliche Krone.
"Serious sport has nothing to do with fair play. It is bound up with hatred, jealousy, boastfulness, disregard of all rules and sadistic pleasure in witnessing violence: in other words it is war minus the shooting."