Noch bevor der waidwunde Rossi seine Künste auf einer wild gewordenen Ducati demonstrieren kann, zeigt er schon neben der Strecke, und vor dem sportlichen Teil, zu welchem Medien und Marktechnischen Kaliber er sich entwickelt hat.
In der Speedweek schrieb Günther Wiesinger: ?Ferrari Held Alonso wurde vom einzigartigen Rossi deutlich überstrahlt. Der neunfache Motorrad Weltmeister und 105-malige GP-Sieger gilt längst als größter Zweiradakrobat aller Zeiten.?
Das muss selbst bei den Formel1 Stars einschlagen wie eine Bombe. Alonso ist ja kein Leichtgewicht, wenn es um das darstellen einer sportlichen Größe geht, denn gewöhnlich garnieren die Motorradstars höchstens das Mediendessert, wenn es um gemeinsame Teamvorstellungen ?Formel 1 und Moto GP? geht.
Nicht auszudenken was passiert, sollte Rossi mit Ducati Weltmeister werden, und danach ein Gastspiel in der Formel 1 erwägen.
Wir reden jetzt nicht von sportlichen Chancen. Sondern von einem Medienhype und einer Vermarktungseuphorie, die nicht nur in Italien zu grotesken Ausbrüchen der Journalisten und Fans führen würde.
Ich denke, selbst Rossi würde etwas befremdlich neben diesen Aktionen stehen, und sich ernsthaft überlegen, ob für die Journalisten die Erde wirklich rund ist, und nicht doch schon eine Scheibe, nur weil er zufällig an die Möglichkeit dachte.
Wenn ich an Muhammad Ali, oder besser Cassius Clay denke, der als einziger Sportler, vergleichbar hysterische Züge in die Gesichter gestandener Menschen zaubern konnte, wird mir Angst und Bange um Rossi, sollte er sich in den nächsten Jahren doch noch den 10ten Titel holen.