Mugello steht an.
Zweifelsfrei eines der Highlights in jeder Saison.
Vor allem wenn italienische Fahrer Podest Chancen haben.
Kurz gesagt – für Pecco gibt es nur eine Chance, den Tag gut zu überstehen. Auf Sieg!
Das Problem von Pecco ist aber, dass es noch einen Italiener gibt, der in diesem Jahr schon etwas mehr Übung, beim Sprung auf die Mitte des Podests hat - La Bestia! Der ist mit Sicherheit besonders motiviert.
Marini und Bezzecchi würden wahrscheinlich auch gerne weiter vorne das Geschehen unter dem Jubel der Tifosis gestalten, aber, na ja - wir wollen ja nicht gleich übertreiben.
Bleiben noch die traurigen Gestalten wie Morbidelli, Di Giannantonio und vor allem der traurigste, Dovizioso. Lassen wir mal Di Giannantonio als Rookie beiseite, wird der GP in Mugello für Morbi und (Ex-Desmo) Dovi das schmerzlichste Wochenende des Jahres werden.
Dovi selbst, hat mittlerweile erkannt, dass die Harmonie, das Zusammenspiel Fahrer/Maschine, in diesem Fall die M1, oder besser gesagt, die sich in den letzten Jahren verschärfte Situation, in Bezug auf der Suche nach dem Speed und damit verbundenen Positionen unter den Top5, nicht mehr im Einklang mit dem steigenden Alter harmonieren. Zu eruieren, was nun exakt der Grund dafür ist, bzw. welche kleinen Nuancen dafür ausschlaggebend sind, ist müßig, sind es doch derer zu viele. Alleine schon die Leistungsdichte insgesamt, die jedes verpasste Zehntel in eine mittlere Katastrophe verwandeln, oder eben Plätze im hinteren Feld, und damit Chancenlos für die Top5 im Rennen. Oder eben die spezielle Fahrweise, die die Maschinen, verbunden mit den neuen Klebern, einem aufzwingen. Das ist nicht jedermanns Sache. Und Dovi hat dafür keinen geringeren Ex-Kollegen als Reverenz, nämlich Il Doctore, der Großmeister vom Herrn und im Geiste immer noch strahlender Stern im MotoGP Zirkus. Ich denke mal die Beiden würden sicher im Prinzip immer auf das gleiche Ergebnis kommen. In der heutigen Zeit, vor allem in der MotoGP, bekommst du richtige Probleme, wenn du in einem gewissen Alter bist. Vorbelastet mit wertvollen Erfahrungen, die dir aber in diesem komprimierten Leistungsfenster nur bedingt helfen können. Dafür hast du einen eher beschwerlichen Rucksack an Erfahrungen, die du nicht mehr so schnell abwerfen kannst und eben auch nicht mehr die jugendliche Frische, um unbeschwert in ein neues Abenteuer zu hüpfen. Mal abgesehen von so einigen körperlichen Feinheiten im Alter. Ein Desaster, ein Graus. Rossi konnte sich gerade noch mit einem blauen Auge aus dieser Situation befreien. Bei Dovi werden es zwei Blaue werden.
Aber ok, er hat es versucht und er bekam eine Möglichkeit. Nun muss er dem Alter Tribut zollen. So ist das eben.
Bei Morbi sieht der Fall aber mehr als rätselhaft aus. Sein Start in die MotoGP, jung, dynamisch, erfolgreich und vergleichbar mit der Hühnerbrust, die neue Ära der MotoGP elegant meisternd, steht er nach seiner Knieverletzung, genauso Erfolg- und Ratlos wie Dovi da.
Sein großes Problem ist nicht das Alter, sondern die Konkurrenz, die unaufhaltsam nachrückt und ihn, wenn er nicht aufpasst, Ruck Zuck in die Bedeutungslosigkeit drückt.