29.04. - 01.05.2022 MotoGP in Jerez Spanien

#1 von Ar-one , 26.04.2022 10:11

Es ist schon etwas seltsam, nach dem Portugal GP, die allgemeine Lage zu beurteilen. Zeigte dieser GP doch, wie eng alles beisammen ist, obwohl aus den Überseerennen einige Schwächen und Stärken ersichtlich schienen.

Relativ unbeschwert ist plötzlich die Yamaha unter Fabio zu einer überraschenden Stärke erwacht. Dies trotz der Topspeed Schwäche, was natürlich die fehlenden, langen Geraden begünstigte. Dies sollte auch in Jerez genutzt werden. Eigentlich auf allen Strecken mit ähnlichem Layout. Selbst Le Mans könnte noch dazugezählt werden.

Was mich mehr überrascht hat, war die wiederaufgetauchte Schwäche der Honda. In USA sah es noch so aus, als ob die ihre anfänglichen Probleme etwas in Griff bekommen hätten. Aber laut Aussage des Zugpferdes Marc, fehlt es nach wie vor an dem Vertrauen zur Front, was zumindest für Ihn, das ultimative Pushen deutlich erschwert. Und der in Katar noch äußerst optimistische Pol, musste diesen Optimismus in den letzten Rennen wohl kräftig schleifen.

Die Werks-Ducatis konnten den Start in Europa auch nur als Fortsetzung eines für Außenstehende nicht wirklich durchschaubares Technik Malheurs bestätigen. Zudem habe ich immer mehr den Eindruck, dass das auch die mentale Seite der Fahrer beeinflusst.

KTM ist immer noch gut dabei, wenn auch nicht so erfolgreich wie ich es in Portugal mit Oliveira erwartet hätte. Aber es hängen bei denen nicht so viele Fragezeichen über der Box wie bei HRC.

Das selbe bei Aprilia, die sogar noch besser dabei sind. Sollten sie die halbleere Wundertüte gegen eine vollere austauschen, könnten sie vielleicht noch mehr unter den Top5 dominieren.

Ähnlich wie bei Suzuki, die sich als einziger Hersteller, von Anfang der Saison bis zum Ende des Portugal GPs, als die beständigsten herausstellten. Mit der Fahrerpaarung glaube ich aber nicht so recht an eine erfolgreiche Weiterführung der beständigen Stärke.

Jedenfalls sehen die großen Hersteller, Werks Ducati und HRC, die Ende letzten Jahres von mir noch unzweifelhaft als die dominierende Kraft für diese Saison betrachtet wurden, plötzlich ziemlich bleich da. Ich bin mal gespannt, was da technisch, während der Saison, noch möglich ist und/oder ob die Fahrer auch noch mit demoliert werden.


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zuletzt bearbeitet 26.04.2022 | Top

RE: 29.04. - 01.05.2022 MotoGP in Jerez Spanien

#2 von tourenbiker , 30.04.2022 20:51

Jetzt habe ich endlich mal Zeit etwas zu schreiben. Ich habe ja gar nichts mitgekriegt von den Trainings. Die Runde von Pecco muss ja der Hammer gewesen sein.

Gestern hatten wir Tourenbesprechung für nächste Woche. Da gehts nach Gallnötsch am Lago die Caldonazzo. Ich hoffe nur, dass das Wetter halbwegs in Ordnung ist.

Heute hatten wir Motorradweihe in Schwarzach im Pongau mit anschließender Rundfahrt. Da geht es eigentlich nicht so sehr um die Weihe, sondern um das Zusammentreffen mit Freunden und Bekannten. Ein sogenanntes Frühjahrs-Warm-Up.

Für morgen freue ich mich schon auf die Rennen. Ich hoffe natürlich für den Pecco, dass er das rockt. Generell würde ich sagen, dass Fabio und die Suzukis nicht zu unterschätzen sind. Auch Aleix mit der Aprilia schaut nicht so schlecht aus. Und natürlich darf man auch einen Marquez nicht abschreiben, aber die haben noch Probleme mit dem Motorrad. Mal sehen, was dabei raus kommt, lassen wir uns überraschen.


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RE: 29.04. - 01.05.2022 MotoGP in Jerez Spanien

#3 von Ar-one , 01.05.2022 11:39

Mensch Albert, das hört sich ja richtig gut an für die nächsten Wochen. Ich wünsch euch vor allem gutes Wetter, denn das dürfte möglicherweise die einzige Spaßbremse werden können.

Ja, Pecco hat richtig was rausgehauen. Da klappten sämtliche Unterkiefer im Fahrerlager runter. Ne echte Hammerzeit. Ich denke, die Ducatisti machten sich ein paar Gedanken und haben dem Pecco schnell wieder das Bike in die Box gestellt, was er unbedingt braucht. Er meinte auch, dass jetzt, erst jetzt, wieder alles passt. Ob Ducati dafür zurück, oder eher die Neuheiten verbessert hat, bleibt noch etwas im Nebel. Mal schauen, ob Pecco das auch auf die Renn Pace umsetzen kann.
Bei Miller sehe ich in den Augen eine leichte Niedergeschlagenheit. Keine Ahnung, ob von seiner Holden, oder eher von dem sich weiter verdichtenden Gerücht, dass die Tage im Werks Team gezählt sein könnten.

Die Hühnerbrust ist jedenfalls auch ein heißer Kandidat.

Aprilia, welch Wunder, mit AE immer noch sensationell gut dabei.

HRC macht laut LFB in Jerez mehr Test und Entwicklung, um bei den Montags-Tests richtig gut voran zu kommen, um dann in Le Mans die ersten Früchte zu ernten.

Martins Schorsch macht mir am meisten Sorgen. Irgendwie scheint er eine leichte Delle zu haben. Was nicht schlimm sein muss, weil er dadurch eher noch stärker werden wird.


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RE: 29.04. - 01.05.2022 MotoGP in Jerez Spanien

#4 von Ar-one , 01.05.2022 16:59

Pecco und Fabio haben das Ding geschaukelt.

Ducati scheint wieder auf Kurs zu sein.

Viel beachtlicher ist allerdings, dass der dritte AE, fast 11 Sec. später kam, und Brad Binder auf P10 um 20 Sekunden.

Interessant war eigentlich nur das Techtelmechtel zwischen AE, Marc und JackAss. Da sah man nicht nur die Schwäche der Honda, sondern gleich noch die Schwäche der rechten Seite von Marcs Body. Für diesen desolaten Zustand hat er sich noch richtig gut geschlagen. Aber irgendwie ist sein rechter Arm schon insoweit besorgniserregend, als es auch auf einen bleibenden Schaden hindeuten könnte. Selbst wenn sie das Bike einigermaßen auf Spur bringen, so ist Marc eindeutig auf der rechten Seite gehandicapt. Das heißt, selbst wenn er wieder Vertrauen ins Vorderrad bekommt, kann er nicht richtig überm Limit spielen und ausgleichen, was immer seine überlegene Stärke war.

AE hat die Schwäche perfekt genutzt und ist somit auf dem Podest gelandet. Btw, interessiert’s eigentlich noch, wo die Wundertüte rumgeflattert ist?

Bezzecchi, als Rookie auf P9, mausert sich immer mehr zur positiven Überraschung.

Über Martins Schorsch mach ich mir weiterhin Sorgen.

Die Werks Ducati ist wieder zurück.

Die Yamaha, oder besser gesagt die Hühnerbrust, kräht wieder in der richtigen Tonlage.

Aprilia weiterhin stark, mit AE.

HRC – ab morgen (Tests) wird alles besser. Nur nicht Marcs Oberarm.

Suzuki? Da hätte schon mehr drin sein müssen. Vor allem nicht 14 Sekunden hinterm Sieger.

Das gleiche gilt für KTM.

Fazit: Wenn die 11 Sekunden zwischen Pecco, Fabio und dem Rest des Feldes, die Blaupause für die restliche Saison abgibt, müssen sich noch so einige ganz schön strecken.


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RE: 29.04. - 01.05.2022 MotoGP in Jerez Spanien

#5 von tourenbiker , 02.05.2022 08:55

Ja, Jochen, Pecco habe ich mir auf P1 gewünscht. Dass Fabio mit der Yamaha stark sein wird, habe ich vermutet. Nur bei den Suzukis bin ich daneben gelegen. Die hätte ich mir weiter vorne vorgestellt. A. Espargarao weiterhin sehr gut unterwegs mit der Aprilia.

Marc hat noch das Beste aus seiner Honda rausgeholt, aber so leicht wird es nicht mehr für ihn. Außerdem hat er wieder mal einen Safe hingelegt. Allerdings auf der linken Seite. Er selber sagte, dass er das auf der rechten Seite nicht zustande brächte.

Jack Miller kann das Tempo von Pecco nicht mehr mitgehen. Ich denke, dass er sich aus dem Werksteam verabschieden muss, denn da drücken die Jungen wie Martin, Bastianini usw. ganz schön nach. Die GP22 dürfte aber immer noch ein schwieriges Motorrad sein, wie die Stürze von Martin und Zarco zeigen.

Die KTM´s sind sehr unbeständig - einmal Topp, dann wieder Flopp. Ich denke nicht, dass es an den Fahrern liegt. Die haben ganz einfach Abstimmungsprobleme auf den verschiedenen Rennstrecken. Binder scheint mir noch der Stärkere zu sein, obwohl Oliveira auch schon gewonnen hat. Das geht immer noch so ein bisschen hin und her.

Der Rookie Bezzecchi, seines Zeichens ein Rossi-Schützling, bringt ganz gute Resultate. Gegen den erfahreneren Marini sieht er stets sehr gut aus. Wobei Marini eigentlich schon immer ein Spätstarter war. Er braucht einfach seine Zeit, und dass er im Rennen immer ins Ziel gekommen ist, zeigt eigentlich, dass er noch nicht am Limit agiert.

Nun, die Wundertüte, was soll man sagen? Der Aleix fährt ihm nach Belieben um die Ohren, dass es eine Freude ist. Ich sehe es schon kommen, dass er wieder mit dem Team übers Kreuz kommt, und die Nerven wegschmeißt. Wenn er in den nächsten 2 Rennen nicht vor Aleix ins Ziel kommt, dann wird es für ihn eng.

Über die anderen Protagonisten will ich mir momentan nicht den Kopf zerbrechen. A. Marquez, Nakagami, Morbidelli, Dovizioso und wie sie auch heißen mögen sind unter "ferner liefen" unterwegs. Morbidelli enttäuscht mich ein wenig, denn ein Fabio zeigt wie es mit der Yamaha funktioniert.

Jetzt wollen wir sehen, ob sich die Ducati auch in Le Mans durchsetzen kann. Sollte auch dort Pecco gewinnen, dann muss sich Fabio nach ganz warm anziehen in dieser Saison.


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RE: 29.04. - 01.05.2022 MotoGP in Jerez Spanien

#6 von Ar-one , 02.05.2022 11:46

Von Marini hätte ich schon etwas mehr erwartet. Aber vielleicht stachelt ihn Bezzecchi noch zu mehr Leistung an.

Pecco und Fabio kristallisieren sich bestimmt als die Speerspitze der Saison heraus. Wobei Fabio unbedingt regelmäßig Punkten muss. Denn nun kommen auch einige Strecken, bei denen er nicht so dolle mit der Yamaha aussieht. Obwohl Yamaha, vorausgesetzt er verlängert seinen Vertrag, anscheinend nicht nur Dollars, sondern auch noch ein paar technische Kleinigkeiten in Petto hätte (lt. Jarvis).

Pecco sollte auch immer schön sitzen bleiben. Denn auch nur einen Nuller kann das Kartenhaus zum einfallen bringen.

Sicher werden gelegentlich die Suzukis, Bastianini, Martin und auch die KTM, oder gar nochmal die Aprilia, oben auf dem Treppchen stehen.

In diesem Sinne ist das stetige Punkte sammeln das A und O der Saison. Das ist es immer, aber bei diesen engen Verhältnissen, ganz besonders.


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