Der Zirkus kommt nach Europa. Es heißt ja immer, erst dann starte die Saison richtig. Zwar sind dann einige Randbedingungen anders, aber die Vorschau der Überseerennen taugt trotzdem für ein kleine aber feine Bestandsaufnahme.
Yamaha ist nicht wirklich Konkurrenzfähig.
Das Ducati Werksteam ist noch mit Anpassungen oder besser gesagt „Rückentwicklungen“ beschäftigt.
Die Semi Ducatis stehen dank letztjähriger Entwicklung etwas besser in der Sonne.
Aprilia ist weiter nach vorne gerückt, und auch ohne Wundertüte, gut bei der Musik.
Die wirkliche Wundertüte scheint Bastianini zu sein, der immer wieder, wie aus dem Nichts kommend, auf dem Podest, und da sogar in der Mitte steht.
Suzuki sieht auf jeden Fall besser aus, als der technische Zwillingsbruder Yamaha. Hätten die einen Fahrer wie die Hühnerbrust, würde der Hahn öfter vom Siegerpodest krähen.
KTM hat, trotz den nicht besonders erhellenden Vorsaisontest, die Übersee Rennen in relativer Stärke beendet, und nun, in Portugal, mit Oliveira einen höchstmotivierten Anwärter auf den Sieg.
HRC und Marc hatten einen schweren Start, aber der LFB ist, und wird, auch diese Saison die größte Hausnummer sein.
Wie schon im letzten Artikel von Texas beschrieben, sind die heutigen „Kleinigkeiten“, die ungemein wichtig für ein erfolgreiches Renn Wochenende sind, so komplex und bis ins kleinste Detail vielschichtig und je nach Fabrikat unterschiedlich, dass man sich über die Ruhe bei den Rookies nicht zu wundern braucht. Die sind nicht nur mit dem Wechsel an sich, sondern auch noch mit den kleinen Geheimnissen gefordert bis überfordert.
Dass der gute alte Dovi auch bei diesem jungen Haufen mitspielen muss, zeigt leider eine ähnliche Situation wie wir sie in etwas anderer Form, aber durchaus vergleichbar, bei unserem Großmeister sahen. Zu alt und zu erfahren, um die sich neu entwickelten „Kleinigkeiten“ flugs zu inhalieren und umzusetzen. Dazu noch das geringe Stimmrecht im Team/Werk, das sich nun mal an der Punktetabelle orientiert. Und zu guter Letzt der bescheidene Ausblick in die Zukunft, die schon alleine wegen des Alters nichts mehr hergibt. So ist das eben, wenn die starken Rennpferde älter werden. Da gibt’s nichts mehr zu deuteln. Der Drobs ist gelutscht!