14.08 - 16.08.2020 MotoGP am Red Bull Ring/A

#1 von Ar-one , 13.08.2020 18:35

Mein Günni hat vor dem Spielberg GP wieder eine Menge Wörter ins Heftchen gekritzelt.

https://www.speedweek.com/motogp/news/16...saeumnisse.html

Ich sehe zwar vieles davon ähnlich, doch in der Basis grundsätzlich anders. HRC hat sich, wie immer, mit Marc Marquez, den besten Fahrer, nicht aufgebaut, sondern nach eingehender Beobachtung in den kleinen Klassen, ad hoc eingekauft. Das funktioniert immer, denn der Ruf von HRC zieht wie ein Magnet. Für jeden jungen Fahrer der nach oben will. HRC holt sich aber meist mit sicherem Gespür und jeder Menge Korruption (oder wie könnte man Marquez sofortigen Einzug ins Werksteam bezeichnen?), die richtigen Cracks. Die sind dann auch gleich voll bei der Musik, und HRC tut alles um sie glücklich zu machen. HRC schert sich einen Dreck, ob die Honda allgemeintauglich für alle Fälle und Fahrer ist. Sie muss immer nur für den Besten funktionieren. Ist der Beste mal nicht jedes Rennwochenende einsatzfähig, so wird das als einkalkuliertes Verlustrisiko gesehen. Sagt natürlich so niemand. Aber wer seit Spencer die HRC Strategie verfolgen konnte, wird, bis auf wenige Ausnahmen, zum gleichen Schluss kommen. Sie sind immer auf den absolut Besten aus, und bekommen ihn auch. Das Risiko dabei ist klar erkennbar. Wer einem Ausnahmekönner das perfekte Motorrad baut, kann nicht erwarten, dass die zweite oder gar dritte Garnitur damit Siege einfahren kann.

So what.
Nun müssen sie eben den Spott ertragen. Was soll‘s.
Der nächste Stern wird aufgehen, noch bevor Marcs untergeht.


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zuletzt bearbeitet 13.08.2020 | Top

RE: 14.08 - 16.08.2020 MotoGP am Red Bull Ring/A

#2 von tourenbiker , 14.08.2020 10:59

Hmm, tja, habe mir soeben das erste freie Training auf dem ServusTV Livestream angesehen. Und dieses erste Training bestätigt das, was ich im Vorfeld vermutet habe. Pol Espargaro vor Andrea Dovizioso, und Nakagami auf Honda. Dahinter Alex Rins mit der Suzuki, die ich so nicht auf dem Plan hatte, aber anscheinend funktioniert die Suzuki auf dem Red Bull Ring sehr gut. Und dann erst die beste Yamaha mit Morbidelli auf Rang 5. 10. Quartararo, 11. Vinales und 13. Rossi.

Gesetzt den Fall, dass es nachmittags und morgen regnet, was gar nicht so abwegig ist, dann müssten Vinales und Rossi über das Q1 gehen, was natürlich ein va Banque Spiel ist, denn dahinter lauern noch einige Granaten wie Binder, CC#35, Aleix Espargaro, Danilo Petrucci usw.

Zumindest ist das Feld sehr gut durchgemischt. KTM, Ducati, Honda, Suzuki, Yamaha auf den ersten 5 Rängen.


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RE: 14.08 - 16.08.2020 MotoGP am Red Bull Ring/A

#3 von tourenbiker , 15.08.2020 14:55

Wahnsinn, Rossi kämpft sich ins Q2, um dann den 12. Platz mit nur einer halben Sekunde Rückstand einzufahren. Da bin ich mal gespannt auf das Rennen morgen. Allerdings sehe ich das nicht live, sondern mit Aufzeichnung, weil ich morgen eine 2-Tagestour mit meinen Freunden unternehme. Na, vielleicht kann ich die Mittagspause so einteilen, dass wir einen Fernseher erwischen. Yamaha Pole durch Vinales in Spielberg??? Was ist denn da los. Und Dovi wollte bei Ducati auch nicht mehr unterschreiben. Jetzt kann sich wohl Zarco Hoffnung auf das Werksbike machen. Mal sehen, wie sich das entwickelt!!!


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RE: 14.08 - 16.08.2020 MotoGP am Red Bull Ring/A

#4 von Ar-one , 15.08.2020 18:13

Ja, das mit Dovi ist etwas seltsam. Er wollte wohl einigem zuvorkommen. Wie schon gesagt, ich denke, der hat die Schnauze voll.
Das fing bestimmt schon an, als damals Lollischorsch für teuer Geld geholt wurde. Der konnte das vielleicht als Ex WM verlangen, aber bei Dovi haben sie dann den Geizhals gestreckt, obwohl er eigentlich das gleiche brachte. Die Loyalität hat das bestimmt nicht gefördert. Dann noch das angebliche Zerwürfnis mit Gigi. Na ja, für Dovi siehts dann erstmal nicht berauschend aus. Karrieretechnisch.

Morgen wird es erstmal drauf ankommen wie das Wetter mitspielt.
Und wenn Vinales auf der Pole steht, heisst das noch gar nichts. Rossi hat aber auch keine schlechte Pace. Mal schauen.
Normalerweise müssten die Ducs vorne mitspielen. Aber sieht wohl eher nicht so aus. KTM steht unter "gewissem" Druck, nachdem sie Brünn so dominiert haben. El Diablo ist noch ein Fragezeichen. Die Suzukis waren auch ganz gut...mmmhhh

Es gibt da keinen klaren Favoriten. Also lassen wir uns Überraschen.

Viel Spaß auf deiner Moped Tour. Werd nicht zu nass.


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RE: 14.08 - 16.08.2020 MotoGP am Red Bull Ring/A

#5 von Ar-one , 16.08.2020 15:54

Dramatik pur am Red Bull Ring.

Erst spaltete der Malaysier ein Moped in der Moto2, danach flogen die Mopeds in der MotoGP durch die Luft. Exakt zwischen Vinales und Rossi durch. Das war nichts für schwache Nerven.

Bis dahin hatte P.Espagaro nen richtig guten Lauf. Dahinter die Ducatis und Suzukis, verfolgt von den Yamahas. El Diablo muss dabei irgendwas passiert sein. Denn der war zu dem Zeitpunkt plötzlich mit der roten Laterne unterwegs.

Wenn es einen ominösen Crash gibt, taucht meist auch der Name Zarco auf. Kann man zwar als Rennunfall sehen, aber irgendwie scheint er ein gutes Händchen für solche Aktionen zu haben.

Pol war beim Restart nicht mehr so gut aufgelegt, und musste den starken Ducatis und Suzukis weichen. Runden später sah man ihn mit KTM Kollege Oliveira im Kiesbett spielen. Beide waren angefressen, aber es gab keine Aufklärungswiederholung. Oliveira sah man nur noch dabei zu, wie er die Box zertrümmern wollte. Da gibt’s wohl noch Gesprächsbedarf ..hahaha

So bestimmten Jackass, Dovi, Rins und Mir das Geschehen. Rins war gut dabei, schmiss aber seine Suzuki im Innfield, wo er richtig gut war, übers Vorderrad weg. So war nur noch Mir mit den beiden Ducs unterwegs.
Jackass musste einen vorne einen Softreifen aufziehen, weil es keinen Medium mehr gab. Deshalb wurde er von Dovi aufgeschnupft. In der letzten Runde, nach einem kleinen Fehler deswegen, sogar auch noch von Mir.

Binder wurde während des Rennens immer besser, und kam auf P4. Vor dem Grossmeister auf P5. Unser alter Herr hat sich wieder mal prächtig geschlagen. Beste Yamaha.

Vinales gurkte mit El Diablo im hinteren Bereich herum. Am Ende noch ein P8 und P10. Mmhhh…auch da war was faul.

Nächste Woche gleich wieder.
Ok, Ducati ist schon eine spezielle Größe hier. Aber wenn man die Power der KTM hier sah, würde ich mich nicht wundern, wenn nächste Woche Binder, weit besser mitmischen würde als heute.


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RE: 14.08 - 16.08.2020 MotoGP am Red Bull Ring/A

#6 von Ar-one , 17.08.2020 10:45

Wenn eines klar ist, am Montag nach den Ereignissen am Red Bull Ring, dann das – es gibt einen „Renngott“.

Rennsport ist gefährlich, kein Zweifel. Aber im Prinzip, durch die Strecken und Sicherheitsvorkehrungen, weitgehend entschärft. Jedoch bewegen sich die Rennfahrer mit Geschwindigkeiten, die sich schon rein physikalisch nicht in vollständig abgesicherte Maßnahmen einbinden lassen. Das bedeutet schlicht und einfach, dass alle Aktionen auch Konsequenzen haben. Im besten Fall ist die Konsequenz, nach bestimmten Aktionen, am Ende als Sieger auf dem Treppchen zu stehen. Das weiß jeder. Und jeder macht mit, jeder liebt es. „No risk, no fun“, ist die universale Überschrift im Rennsport (auch im Hobby Sektor).

Betrachtet man nun die Aktionen genauer, so erkennt man die feinen Unterschiede, je höher der Level wird. MotoGP ist der höchste Level des Motorradrennsports. Alle Beteiligten Wissen darüber Bescheid, dass sie in einer Gruppe von Gleichgesinnten unterwegs sind. Gegner, die nur aus einem bestimmten Grund, dem, dass sie die Besten sind, auf diesen höchsten Level gekommen sind. Je gleichwertiger, oder perfekter, die Mitspieler, umso schwieriger wird es zu überholen. Und oftmals kann man nur in Sekundenbruchteilen eine Entscheidung treffen, deren Konsequenzen man unmöglich absehen kann. Zuviel Kleinigkeiten sind maßgebend.

Es gibt aber durchaus Parameter, die die Entscheidung zu einer Aktion beeinflussen, und die vor allem diese Profis intus haben müssten. Es gibt Streckenverläufe, die im Hochgeschwindigkeitsbereich absolviert, und am Ende logischerweise auch wieder abgebremst werden müssen. Dort gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Schaut man sich die Geraden auf den meisten Strecken an, wird man feststellen, dass es immer das gleiche ist. Man donnert die Gerade runter, und bremst dann die folgende Ecke an. Je nach Ecke, kann das ein mehr oder weniger großes Abbremsmanöver werden. Keine große Sache.

Es gibt aber Strecken, bei der das Fahren im Hochgeschwindigkeitsbereich, noch vor dem abbremsen durch eine langgezogene Kurve, oder eine Kuppe erschwert wird. Erschwert deshalb, weil wir in der MotoGP bei Hochgeschwindigkeit von bis zu 340 km/h sprechen. Jeder der schon den Unterschied zwischen 200 zu 250 km/h, oder noch extremer, die Unterschiede zwischen 250 und 300 km/h selbst erlebt hat, kann sich ungefähr vorstellen, was bei über 300 km/h abgehen muss. Nicht wenn man auf der Geraden hinter der Verkleidung hängt, da ist alles ruhig und gut. Es geht um das Agieren und Reagieren in diesem Bereich. Die Linie bei 300 zu verändern, oder mit über 300 auf einer schmalen, guten Ideal Line die Kurve anzubremsen, und kurz davor die Linie ändern zu müssen. Bei über 300 km/h geht das verdammt schwer, wenn nicht unmöglich, und die Kurve ist sehr, sehr schnell da, auch wenn man die falsche Anbrems-Linie hat. Und wir reden hier nicht auch noch von der technischen Möglichkeit, wie dass die Front oder die Bremsen nicht genug Stabilität vermitteln. Nein, selbst wenn die Technik funktioniert, ist es immer noch eine haarige Sache. Jede Runde.

Wenn ich mir nun das Manöver von Zarco anschaue, muss ich auch beim 100ersten Mal den Kopf schütteln, wie ein erfahrener Rennfahrer, der diesen Streckenabschnitt kennen müsste, so blauäugig, ja behämmert ist, seinen Gegner innen Überholen zu wollen. Er wusste, dass dieser Linksknick so gefahren wird, dass man sauber auf der linken Seite die folgende Rechtskurve anbremsen kann. Er wusste, dass wenn er bei ca. 300 km/h diese Innenlinie fährt, nicht die nachfolgende Rechtskurve links anbremsen kann. Er düst dann entweder geradeaus in den Acker, oder aber er muss so dermaßen in die Eisen, das die Rechtskurve total versemmelt wird.

Ebenso wusste er, dass Morbi da ganz schön schnell reagieren müsste, wenn da unglaublicher Weise, plötzlich ein Knallkopf quer die Linie vor dem Vorderrad kreuzt. Man könnte es auch „Gottvertrauen“ nennen. Ok, aber das hat nicht geklappt. Man sieht von hinten, wie Morbi etwas aus der Verkleidung hochgeht, und reagieren wollte. Ich vermute mal, er wollte wieder nach links auf seine ursprünglich geplante Linie. Ob dabei auch noch Zarco das Gas rausnahm, oder womöglich schon bremste, weil er sein Ziel im Kiesbett schon deutlich vor Augen hatte…keine Ahnung. Jedenfalls hat Morbi das Hinterrad von Zarco touchiert, und beide flogen raus.

Aber mal ganz ehrlich, wie blöd muss man sein, in einer Langgezogenen Linkskurve, die mit einer scharf anzubremsenden Rechtskurve abschließt, und die mit über 300 km/h zu deichseln ist, den Gegner innen zu überholen (man beachte – fürs Überholen muss man noch deutlich schneller sein) obwohl das für die anstehende Rechtskurve eine Desaster Linie wird. Hätte er es außen versucht, ok. Aber innen? Ist der total Behämmert?
Wenn sich jemand zur höchsten Klasse hochfahren kann, und dann solche Aktionen bringt, ist er für mich nicht mehr zurechnungsfähig. Das riecht ein wenig nach MM, der auch immer solch ähnlich haarsträubende Aktionen brachte. Zwischen Genie und Wahnsinn ist eben nur ein kleiner Fehltritt.
Bei Zarco sieht es aber immer mehr nach „Wahnsinniger will Genie spielen“ aus.

Um zum Anfang zurück zu kommen. Die Konsequenzen hat man nie im Griff. Es hätten keine Motorräder über die Strecke fliegen müssen. Aber es war eben so. Wären beide Motorräder im Kies stecken geblieben, hätte sich keiner große Fragen gestellt. Außer vielleicht der einen: Wie behämmert muss man sein, an dieser Stelle INNEN zu überholen? Beide Motorräder hätten aber auch im Kies stecken bleiben können, und nur ein kleiner Kiesel wäre an den Kopf eines Fahrers geschleudert worden, hätte das Visier wie eine Kugel durchschlagen können, und die Konsequenz wäre „Kopfschuss“ gewesen. Huch – alles möglich.

Ich bin eigentlich ein Ungläubiger. Wenn ich an etwas „Glaube“, dann nur soweit, dass ich „etwas für möglich halte“. Somit „glaube“ ich, dass es etwas Übergeordnetes gibt, das unser aller Leben so exakt steuert wie das Universum. Wenn wir manche Dinge nicht verstehen, dann nur, weil wir zu klein und unwissend sind, um die wirklich großen Dinge zu begreifen.

Ich weiß allerdings mit Bestimmtheit, dass sich mein alter „Kumpel“ Rossi die nächsten Tage so einige Gedanken macht.


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RE: 14.08 - 16.08.2020 MotoGP am Red Bull Ring/A

#7 von tourenbiker , 18.08.2020 12:03

Hallo Jochen,

ich habe mir das Rennen am Sonntag unterwegs in einem Gasthaus angesehen. Im ersten Moment war ich schon ein wenig schockiert, im 2. war ich nur froh, dass nicht mehr passiert ist. Wie diese beiden Motorräder zwischen Vinales und Rossi durchgeflogen sind, Mann, Mann, Mann, da geht es um hundertstel, wenn nicht um tausendstel Sekunden, dass nichts Schlimmeres geschehen ist. Beide, Rossi und Vinales, könnten an dieser Stelle genau so gut tot sein. Ich möchte mir nicht ausmalen, was die Mütter und Freundinnen zu Hause gedacht haben in diesem Moment.

Was dazu geführt hat, nun gut, ich bin kein Rennfahrer, aber auch ich hatte schon (genau so wie jeder andere Motorradfahrer) so meine AHA-Erlebnisse, wenn man eine Kurve nicht richtig angefahren hat, oder am Ende zu weit rausgetragen wurde (sei es, dass man in der Wiese landete, oder das Glück hatte, dass gerade kein Gegenverkehr war). Ich habe mir dieses Manöver von Zarco noch einige Male angesehen, und bin auch zu dem Schluss gekommen, dass er auf Grund der hohen Geschwindigkeit nach rechts getragen wurde. Morbidelli, der weiter rechts den Linksknick angefahren hat, war auf seiner Linie als Zarco ihm vor die Nase fuhr. Ich denke, dass solche Aktionen bei einem Tempo von 300+ km/h schon zu einem Unfall führen müssen, wenn der Vordermann plötzlich sieht, dass er vom Gas muss, weil er sonst im Kiesbett landet. Da muss er noch nicht einmal bremsen, dass ihm der hintere ohne eine Chance auf eine Reaktion hinten drauf fährt. Ich sehe auch die Schuld bei Zarco, weil er dem Morbidelli jede Chance auf ein Ausweichmanöver genommen hat. Im Nachhinein betrachtet kann jeder nur froh sein, dass es so glimpflich ausgegangen ist. Ich denke auch, dass Zarco auf Grund der Kündigung von Dovizioso total übermotiviert war, und den Ducati-Bossen zeigen wollte, dass er sich die Werksducati verdient hat.

Bei der Moto2 hat es ja auch einen saftigen Crash gegeben. Da hatte Syahrin keine Chance auszuweichen. Ich habe zwar das Rennen nicht gesehen, aber den Unfall habe ich mir angeschaut. Irgendwie kamen da die Gedanken an den Reinhold "Jointie" Roth wieder zum Vorschein. Da war es allerdings ein stehender Fahrer auf der Strecke in der Auslaufrunde der im Weg stand. Auch Syahrin hatte verdammtes Glück, dass ihm nicht mehr passiert ist außer ein paar Prellungen.

Jetzt kommen natürlich wieder die Unkenrufe, dass der Red Bull Ring zu gefährlich ist, und dass er aus dem Kalender genommen werden müsste. Das halte ich für Schwachsinn, denn man könnte solche Stellen mit Hilfe von Schikanen oder anderen Umbauten entschärfen. Es wäre genug Platz vorhanden, um den Turn 3 runder zu gestalten, indem man nach links raus fährt mit der Piste, um dann mit einem größeren Bogen nach rechts wieder zurück zu kommen. Mateschitz hätte genug Kohle, um so einen Umbau zu gestalten. Dazu müssten allerdings einige Bäume und Büsche geopfert werden, was natürlich die Grünen wieder auf den Plan ruft.

Und jetzt noch zu Rossi. Wie der reagiert hat, nachdem er die Bilder gesehen hat, war schon bewundernswert. Im ersten Teil bis zum Unfall vom 12. Startplatz schon auf Rang 7 vorgefahren, dann vom 7. Startplatz im 2. Teil des Rennens wieder bester Yamaha-Fahrer auf Rang 5 - alle Achtung. Gut, man muss dazu sagen, dass vor ihm wieder 3 Konkurrenten gestürzt sind, aber das war ja nicht Rossi´s Schuld. In dieser kurzen und intensiven Saison gilt es, in jedem Rennen die Punkte und das Motorrad ins Ziel zu bringen.

Da wundert es mich immer wieder, wie ein Vinales Nerven zeigt, und immer wieder Probleme beim Start hat. Er fängt sich erst wieder gegen Rennende, aber dann ist es meistens zu spät, um eine bessere Platzierung zu erreichen.

Pol Espargaro ist auch so ein Kapitel, das es zu erwähnen gilt. Er verbremst sich immer wieder, kann seine KTM nicht auf Kurs halten, und sticht dann völlig irre von außen auf die Ideallinie zurück. So geschehen mit Zarco in Brünn, und jetzt wieder mit Oliveira in Spielberg. Oliveira tut mir sowieso schon leid. Einmal von Binder abgeschossen, jetzt wieder von Espargaro. Ich glaube, da muss man mal ein Wörtchen mit Espargaro reden. Der ist so verbissen, weil er die ganze Entwicklungsarbeit betrieben hat, und jetzt ernten andere die Früchte seiner Arbeit. Dann wechselt er noch zu Honda, mit einem Teamkollegen, den er (meiner Meinung nach) niemals biegen kann. Da werden ihm nächstes Jahr die KTM´s um die Ohren fahren. Ich glaube, dass er jetzt schon ein wenig frustriert ist. Vielleicht bereut er es auch schon, dass er voreilig zu Honda wechselte.

Zum Ende kann man nur sagen, dass die Schutzengel an diesem Sonntag so einiges zu tun hatten. Hoffentlich werden sie nicht müde, angesichts dieses Pensums an Arbeit. Freuen wir uns auf den nächsten Grand Prix, hoffentlich ohne schwere Unfälle, und hoffentlich mit einer Yamaha #46 am Podium (was allerdings sehr schwierig wird)!!!


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