RE: 21.05 Moto GP in Frankreich Le Mans

#1 von Ar-one , 17.05.2017 17:45

hi ALbert, alles gut bei dir. Bist du jetzt endlich fertig mit der Knochenmühle?? Oder sind es noch 2 Tage?

Für Le Mans bin ich mal auf den Zarco gespannt. Wenn er mit dem immensen Druck als viel beeugter Rookie, und dann noch als Franzose auf der Heimstrecke, klarkommt, und wie bis jetzt vorne mitmischt, würde das ein weiteres mal seine kommende Extraklasse deutlich machen.

Bei den Werks Yamahas dürfte interessant sein, wie sie nach dem Jerez Desaster wieder auf die Beine kommen.

HRC dürfte nach momentanem Stand, die haben sogar in Le Mans noch getestet, ohne Übertreibung als Favorit dastehen.

Die Ducs sehe ich auf dem winkligen Kurs eher nicht ganz vorne. Ausser Lolli will unbedingt mal wieder "ich bin doch ein ganz doller" zeigen.


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RE: 21.05 Moto GP in Frankreich Le Mans

#2 von tourenbiker , 17.05.2017 19:22

Hallo Jochen, die KNOCHENMÜHLE dauert noch 2 Tage. Aber es sind nur Frühdienste, d. h. von 5h00 bis 12h30. Freitag um 12h30 ist endgültig Schluss mit der Sch.......!!!!!

Freitag nachmittags muss ich noch bei meinem Auto einen Service machen, Du weißt schon, Öl und Filter und eine Durchsicht, weil die TÜV-Überprüfung ansteht. Mein Wagen ist ja immerhin schon 18 Jahre alt. Ganz konservativ ein Toyota Avensis 2,0 TD mit 90 PS (ich bin noch ein Verfechter der 90-PS-Klasse).

Freitag abends gehe ich dann auf ein Bierchen mit einigen Freunden, um meine Festplatte zu löschen!!!

Rossi ist ja ganz zuversichtlich, dass er wieder auf die Reihe kommt. Aber die Hondas sind einfach die Favoriten. Wichtig wäre es, wenn er seinen Teamkollegen hinter sich lassen könnte. Das wäre zumindest ein Teilerfolg.

Übrigens, hast Du schon gelesen????

http://www.speedweek.com/motogp/news/109...bensgefahr.html

Wäre tragisch, wenn er es nicht schaffen würde. Ich wünsche ihm alles Gute für die Genesung!!!!


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RE: 21.05 Moto GP in Frankreich Le Mans

#3 von Ar-one , 18.05.2017 17:27

ich wusste doch, dass da was war, am 19.!!!
Ich freue mich für dich. Irgendwie ist es momentan nirgends mehr richtig lustig bei der Arbeit. Ausser vielleicht im MotoGP Fahrerlager...

Am Freitag Festplatten Formatierung wird nicht restlos reichen
Ich denke, du wirst dich erst Monat für Monat, ungefähr ein halbes Jahr, an die neue Zeit, an den neuen Lebenabschnitt, mit all seinen Feinheiten gewöhnen. Aber ist das nicht eine wunderbare "Einarbeitungszeit"?

Das mit Hayden hab ich erst heute mitbekommen.
Das sieht leider gar nicht gut aus. Alleine schon die ersten Meldungen signalisieren nichts Gutes. Armer Nicky. Ich musste gleich an an den Besten der Besten im Vierradsport denken, Michael Schumacher.
Wie oft schon dachte ich an ihn, die Ironie des Schicksals, Rennfahrer die jahrelang auf Messers Spitze zirkeln, werden mit eigentlich kleinen Unfällen so gebeutelt.

Ich wünsche dem Nicky, dass sich die ersten Einschätzungen nicht weiter verfestigen, und vielleicht doch noch ein positives Zeichen kommt.


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#4 von tourenbiker , 20.05.2017 15:11

Mann, ohhh, Mann, was habe ich Kopfschmerzen. Umgangssprachlich würde ich sagen "Hammerwerfen in der Gedächtnishalle". Gestern hat es bis 3 Uhr früh gedauert, aber jetzt habe ich mir das Quali angesehen.

3 Yamahas in Reihe 1. Vinales vor Rossi und Zarco, Wahnsinn, finde ich toll. Dabei bin ich sicher, dass Rossi die Pole geholt hätte, wenn nicht wieder Miller vor ihm gestürzt wäre. In dieser Runde hat er seine beste Zeit gefahren. Und dann hat er seine letzte Runde um 2 Sekunden nicht mehr angehen können, weil ihm die karierte Flagge gezeigt wurde. Außerdem war Rossi mit medium - soft unterwegs und Vinales mit soft - soft.

Jack Miller hat im FP4 einen Abflug gehabt, da legst Du die Ohren an. Der ist mit einem Frontflip über den Lenker abgestiegen, und das Bike hat ihn in der Luft verfolgt. Da war sein Schutzengel schneller als sein Motorrad.

Marquez hat sich 2 x übers Vorderrad verabschiedet, Dovi und Lollischorsch sind auch im Kiesbett gelandet. CC#35 ist dieses Mal sitzen geblieben und war im Quali bester Hondapilot auf Rang 4, vor Marquez auf Rang 5.

Und nun die große Überraschung. KTM hat sich mit beiden Fahrern direkt für das Quali 2 qualifiziert. Pol und Bradley haben sich die Plätze 8 und 10 geholt. Beide unter den Top Ten ist ein Superergebnis für die Matiighofener.


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#5 von Ar-one , 20.05.2017 17:21

na dann ist ja alles in Butter. Dachte schon, du hättest deine Festplatte so formatiert, dass MotoGP und Gelbkappen gesabbel nur noch als undefinierbares Grundrauschen als Bodensatz in deiner Erinnerung liegt...hahaha

3 Yammis in der ersten Reihe. Das wird lustig. Freut mich, dass Rossi doch noch was für sein Wohlbefinden gefunden hat.

Jetzt kommts nur noch aufs Wetter an. Ist in Le Mans ja immer sehr fraglich, und am WE siehts überall recht wechselhaft aus.

Die KTMs scheinen mit dem BigBang ein echtes Juwel ausgegraben zu haben. Unglaublich wie die sich laufend verbessern.

HRC und Ducati scheinen nicht sonderlich gut dabei zu sein. Obwohl ich das ganz anders vermutet habe. MM darf man aber nie unterschätzen.

Das Thema Nicky Hayden hört sich schlimm an. Ich denke das ist gelaufen. Mit solch irreparablen Schäden im Gehirn, und laut Aussage der Ärzte müssen es ja verheerende Schäden sein, wird es ähnlich wie bei Kato laufen. Traurig.


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#6 von tourenbiker , 20.05.2017 19:08

Tja, Nicky Hayden, ein schweres Schicksal. Es tut mir leid, dass ihm so etwas widerfahren ist. Momentan wird er nur mehr künstlich am Leben gehalten. Eine sehr schwere Zeit für seine Angehörigen. Dazu die Frage, wie soll man sich entscheiden. Gibt es noch Hoffnung, dann sollte alles versucht werden, um ihn wieder zurück zu holen. Erst wenn überhaupt keine Chance mehr besteht, soll man die Maschinen abschalten. Denn man tut ihm selber einen Gefallen, wenn man ihn erlösen kann von seinen Qualen. So schwer es auch ist!!

Meine Frau und ich haben für uns abgemacht, wenn so ein Szenario eintreten sollte, dann wird die Maschine abgestellt. Das hört sich ganz leicht an, wenn man nicht betroffen ist. Aber wenn es wirklich so weit ist, dann steht man da, und weiß nicht, was man tun soll.


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#7 von Ar-one , 21.05.2017 19:17

hey Albert, du kannst den Mund wieder schließen, die Augen wieder auf normal zurückfahren, der Schock ist vorbei!!!
Der Großmeister hats versemmelt. Punkt! Obwohl ich auf dem Video sah, dass er eigentlich nichts machen konnte. Die gute Nachricht ist, er hat seinen Teammate recht gut im Griff, bzw. es sieht nicht mehr so aus, als ob Vinales nach belieben einfach so gewinnen könnte. Es gibt ja noch 13 Rennen.

Zarco - echt eine Granate. Nach dieser Vorstellung, unter diesem Druck im Heimrennen, bin ich soweit zu sagen, der Typ hats drauf. Und zwar richtig!
Der sitzt nächstes Jahr in irgendeinem Werksstall.

MM hats auch verpeilt. Aber der kommt wieder.

Als ich das Video vom Rossi Crash suchte, bekam ich natürlich auch sofort das Video vom Miller Crash... Meine Fresse, holly molly... das war vom feinsten...
Hat mich sofort an den Nachruf zum Sic Unfall gebracht, bei dem ich versuchte, die winzig kleinen Sekundenbruchteile einer Aktion, die manchmal die Ursache zum guten, manchmal zu schlechten, bis tödlichen sein können, zu erklären.
Miller hatte einen richtig guten Tag!


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#8 von tourenbiker , 25.05.2017 08:46

Hallo Jochen, ich bin wieder da, und zwar mit allen Knochen und mit unzerstörtem Bike. Ich habe mir Deinen Tipp zu Herzen genommen, und bin mit der GS in Brünn auf die Rennstrecke gegangen. Ein tolles Erlebnis. Wenn Du Zeit und Muße hast, dann kannst Du Dir auf 1000ps.at die Bilder ansehen. Gruppe grün Tag 1 mit Instruktor. Es fährt eh nur eine rote GS mit. Der Fahrer hat einen schwarzen Shoei mit gelben Streifen auf (na, was denn sonst).

Allerdings: Als wir an der Rennstrecke ankamen, zog ich meine Jacke aus, und man sah mein 46er-T-Shirt. Ein Franke kommt sofort herbei, und ruft: "Hast Du es schon gehört??? Rossi ist in der letzten Runde gestürzt!!!" Ich konnte es zuerst gar nicht glauben, und dachte der Typ will mich verar...en. Aber er war ein "ECHTER" Rossi-Fan, weil er hatte die 46 auf seinen linken Oberarm tätowiert. Und er war sehr traurig.

Ich habe mir gestern abends die Videoaufzeichnung angesehen. Trotzdem ich wusste, dass Rossi gestürzt ist, habe ich bis zum Schluss gezittert. War ein tolles Rennen von ihm. Allerdings ist er in den letzten 3 Runden ein verdammt hohes Risiko eingegangen. In der letzten Runde machte er dann einen Fehler, und verbremste sich, so dass der Vinales wieder innen durchschlüpfen konnte. Mir kommt es so vor, dass er in der Rechtskurve das Hinterrad überbremste, weil er unbedingt an Vinales dran bleiben wollte, um ihn noch einmal zu attackieren. Aber eines ist klar, er braucht sich vor seinen jüngeren Konkurrenten nicht verstecken. Er ist vorne dabei, und die Saison ist noch sehr lang. Da kann noch einiges passieren.

Zarco ist der Wahnsinn. Ich hätte bei den Vorsaisontests nie erwartet, dass der sich so entwickelt. Der sitzt sicher im nächsten Jahr auf einer Werksmaschine, oder er wartet ab, um im Jahr 2019 neben Vinales die Werksyamaha zu bekommen.

Pedrosa entwickelt sich so langsam zu einem WM-Anwärter. Er übertreibt nichts, wartet ab, und sieht sich die Sache aus der Nähe an, um dann, wenn es möglich ist, aus dem Hintergrund zuzuschlagen. Ihm würde ich einen WM-Titel nach Rossi am meisten gönnen.

Marc hat es auch wieder übertrieben, Was soll ich dazu sagen? Er ist wieder einmal über das Vorderrad ausgerutscht, nachdem er vergeblich um den Verbleib auf der Rennstrecke gekämpft hat. Man hat ja von ihm schon so manche unmögliche Safes gesehen, aber diesmal ist es ihm nicht gelungen.

Jonas Folger hat auch wieder eine gute Leistung abgeliefert. Vom 15. Startplatz auf die sieben nach vorne, nur 1,7 Sekunden hinter Lorenzo, ist ganz anständig.

Und - last, but not least - Nicky Hayden!!! Er hat es nicht überstanden. Irgendwie ist so ein Schicksal schon eigenartig. Da fährt einer 20 Jahre lang mit über 300 auf den Rennstrecken dieser Welt, ist Weltmeister der Moto-GP-Klasse, und dann hat er mit dem Fahrrad einen Unfall, den er nicht überlebt. So schlimm es auch ist, man muss sich damit trösten, dass es für Nicky selber das Beste war. Denn ein normales Leben hätte er vermutlich nie mehr führen können. Ein schwerer Schock für die Familie.

NICKY, R. I. P.


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RE: 21.05 Moto GP in Frankreich Le Mans

#9 von Ar-one , 26.05.2017 07:54

hi Albert, schön dass du mit allen heilen Knochen, und vielleicht etwas fiebrigem Rennstrecken-Virus wieder zugegen bist. Trotz Mannschaftsfahrt hinter einem Instruktor müsstet du so ein kleines Gefühl zwischen Straße und Rennstrecke bekommen haben. Noch schöner wäre es gewesen, wenn du das erstemal ohne Instruktor auf die Piste gerollt wärst. Denn dann hättest du sofort mit großem Staunen gespürt, welche Geschwindigkeit zur Rennstrecke passt, oder auch nicht...hahaha
Vielleicht hast du aber trotzdem das Gefühl für die Berg und Talbahn genossen. Zum Beispiel das erstemal den Berg runter zum Omega, und wieder den Berg hoch zur Zielgeraden.

Das Thema Hayden ist ein trauriges. Nach den ersten erschreckenden Meldungen war es aber vorhersehbar. Rennfahrer sind auch nur Menschen, und haben nicht immer das "Glück" bei ihrer Lieblingsbeschäftigung zu sterben. Passieren kann immer was. Bei Jedem, und überall. Das soll kein Trost sein, sondern es soll wieder einmal deutlich machen, wie filligran die vermeintliche "Sicherheit" im Leben ist. Sicher ist nur eins: der Tod. Die Frage ist nicht "ob", sondern nur "wann".


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RE: 21.05 Moto GP in Frankreich Le Mans

#10 von tourenbiker , 26.05.2017 09:00

Ich muss jetzt mal eines klar stellen. Die GS ist ja nicht wirklich eine Rennsau. Das heißt, auf der Straße macht sie ihren Job ganz gut, aber auf der Strecke ist sie einfach zu langsam, um wirklich eine Rückmeldung zu bekommen. Die Höchstgeschwindigkeit war gerade mal bei ca. 190 km/h, dann musste ich schon wieder in die Bremsen greifen, um die nächste Kurve anzubremsen. Aber eines habe ich gesehen, dass nämlich die richtigen Rennfahrer, und da meine ich nicht nur die MotoGP-Fahrer, sondern alle, die den Ring unter 2Min.30Sek. bewältigen, eine tolle Leistung bringen. Ich, meinerseits, habe eine Bestzeit von 3 Minuten und 10 Sekunden erreicht. Den Berg hoch auf die Zielgerade komme ich mit dem 4. Gang raus und beschleunige voll, 5., 6. an den Boxen vorbei, und bei 190 muss ich den Anker werfen, weil die erste Kurve schon wieder da ist - mir ist es ziemlich langsam vorgekommen.

Wenn ich bedenke, dass die MotoGP da mit über 300 vorbei donnert, ein Wahnsinn. Auch das Omega ist einfach geil zu fahren. Du kommst den Berg runter, bremst die erste Rechts an, lässt dich raustragen, die zweite rechts, dann rechts raus und rein in die erste links, nochmals links und dann wieder rechts raus auf die Gerade zur Kehre runter, einfach geil. Dann die Kehre in der Senke, und dann bergauf, da merkst du erst wie schwachbrüstig ein 105PS-Bike ist. Ich habe gedacht, dass ich gleich einschlafe.

Dieser Platz, diese Breite, eigentlich total sicher, weil man den Platz hat die Maschine aufzurichten, sollte sie einmal ein bisschen wegrutschen. In der ersten Omega-Links ist sie mir 2 x weggegangen, war aber ganz easy wieder einzufangen. Da schätzt man die Leistung von solchen Leuten gleich ganz anders ein.

Außerdem hatte ich ja das Vergnügen, am Ende des Tages frei fahren zu können. Da konnte ich mich ganz auf meine Linie konzentrieren, und da hatte ich ja auch meine beste Zeit gefahren. Aber angesichts dessen, das die MotoGP da 1:56 fährt, bin ich ja nur herum gerollt!

Und dann noch etwas - Wir sind jeweils 20 Minuten draußen gewesen, und haben in der Zeit immer 6 bis 7 Runden gedreht. Nach diesen 20 Minuten war ich eigentlich ganz froh, wieder in die Box fahren zu können. Dann brauchte ich jedes Mal ein frisches T-Shirt, weil ich durchgeschwitzt war. Dabei hatten wir "nur" um die 23 Grad Temperatur. Wenn ich mir vorstelle, diese Hitze auf der Rennstrecke eine 3/4Stunde und ca. 20 Runden bei voller Geschwindigkeit und Konzentration durchzuhalten, dann komme ich nur bei dem Gedanken schon ins Schwitzen. Hut ab vor den Rennfahrern dieser Welt!!!!


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RE: 21.05 Moto GP in Frankreich Le Mans

#11 von Ar-one , 26.05.2017 13:48

hahaha.. ich sehe schon. Der Virus sitzt.
Du hast alles genauso erlebt, wie ich mir das für einen echten Heizer, genannt "Touren"-Biker gehört.

Das mit den Zeiten passt. Wir fuhren mit unseren Strassenbikes so um die 2:30-2:33 rum. Wer unter 2:30 kam war schon gut. Da merkte man sofort, was ein besseres Bike für die Strecke ausmacht. Wir fuhren ja anno 1992, als die Raineys und Schwantzens noch 2:02 in die Brünner Strecke frästen. Die Superbikes war knapp unter 2:10.

Bei uns waren Hobby Spezialisten die mit ihren gestreckten Rennstreckenbikes 2:15- 2:20 fuhren. Mit Slicks und Tuning

Meine Kiste hatte schlicht zu wenig Dampf. 88 PS Zweitakter, was glaubst du wie ich den Berg hoch geflucht habe. Dazu noch richtig Kilos, und am Anfang eine aufsetzende Resonanzbirne vom Originalauspuff. Das war meine erste Tuningmassnahme. Einen "Rennauspuff" der 15kg leichter, lauter und dünnere Resonanzbirnen hatte. Das war aber nur der halbe Weg, da beim Zweitakter dadurch die ganze Motorabstimmung durcheinander kommt. Aber war mir egal. Mehr Schräglage bedeutete mehr Schwung durch die Ecken.... aber am Ende immer der Kack Berg....

Der Witz war einmal, als es beim Training für die Startaufstellung des Langstreckenrennens regnete. Ich fuhr wie gewohnt um die Ecken. Schließlich hatte ich die Standard Metzler ME99 drauf, also Straßenreifen.
Und ein bißchen Regen konnte mich dank meiner Schwarzwald Erfahrung nicht die Bohne jucken. Am Ende stand ich auf dem 2 Startplatz, weil die Superbiker, vornehm ausgedrückt, wohl etwas zurückhaltender um den Kurs tuckerten...

Das mit der Kondition ist auch so ein Ding. Da merkst du, wie fit man sein muss, um die volle Konzentration zu behalten. Sobald du nur ein kleines bißchen schwächelst, beginnt sofort das Fehler machen. Im Umkehrschluss wird klar, wie fit die Cracks sein müssen, wenn sie bis zur letzten Runde exakt im 1/100stel Bereich gleiche Zeiten hinlegen.

Da erhöht sich der Respekt für den "alten" Herrn Großmeister doch gleich um einiges.


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#12 von tourenbiker , 26.05.2017 22:59

Zitat von Ar-one

Da erhöht sich der Respekt für den "alten" Herrn Großmeister doch gleich um einiges.



Tja, nicht nur für den Großmeister, sondern für alle Rennfahrer. Wenn ich bedenke, dass ich um eine Minute schneller fahren muss, um ein bisschen dabei zu sein, und dann die MotoGP-Fahrer noch einmal um ca. 25 Sekunden schneller sind, dann graust mir richtig vor der Geschwindigkeit.

Aber, wie gesagt, da müsste man mal ein Bike mit Slicks und Leistung fahren können, um wirklich zu sehen, wo man steht.


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#13 von Ar-one , 27.05.2017 07:32

ich würde mal behaupten, mit einem Top Bike, und einem sehr guten Fahrer, könnte man in Brno so um die 2:10 kommen. Aber da musst du schon verdammt viel Erfahrung mit Linie und SetUp haben. Und vor allem du muss im Kopf, also mental die Schnelligkeit, den Rhythmus für die Strecke drinn haben. Aber dann, wer in Richtung 2:05 kommen will, muss schon in die Welt der Cracks eintauchen können. Da gibt es so viele Dinge die es zu beachten gilt, die dem Normalsterblichen vielleicht niemals offenbart werden.

Die Strecke an sich hat den großen "Fehler", dass sie so breit ist. Da hast du viel Linien, die je nach Setup, Geschwindigkeit und fahrerische Möglichkeit, für viele Fehler verantwortlich sein können.

Ich fuhr damals mal auf dem alten Ö-Ring. Der war viel schmaler, und man musste ewig an der optimalen Linie suchen, weil viele Teile und Kurven Berg und Tal unübersichtlich waren. Aber dann, wenn du sie gefunden hattest, war es relativ einfacher, da du nicht so viele Möglichkeiten hattest.

Haaach ich könnte schon beim erzählen gleich wieder auf ein Bike hüpfen...


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#14 von tourenbiker , 27.05.2017 10:51

Das wird es für mich nicht mehr spielen, weil ich 1. zu alt für diese Scherze bin, und 2. ich mir so ein Rennbike nicht leisten kann und will, und 3. weil mir als altem Sack vermutlich niemand so ein Bike leihen würde. Die einzige Möglichkeit wäre, dass man bei den 1000ps Track Days ein Bike ausleihen kann. Die haben in der Box eine R1, eine Fireblade und eine 1000er Gixxer stehen gehabt. Die konnte man probieren, aber wenn man stürzt, dann hat man sie quasi gekauft. Und ich war eigentlich nicht gewillt, so ein Risiko einzugehen.

Außerdem weiß ich nicht, ob ich die Geschwindigkeit noch vertragen kann. Das schnellste, das ich auf einem Bike unterwegs war, waren gerade mal 285 km/h laut Tachometer mit einer 1100er GSX-R aus dem Jahr 1987, Wenn man nur 5% Abweichung abzieht, dann sind das echte 270 km/h. Da muss man sich schon ganz gut hinter der Verkleidung verstecken. Ich bin eigentlich nicht mehr der Schnellfahrer, aus diesem Alter bin ich schon ein Weilchen raus.

Ach, übrigens bin ich als 16jähriger schon einmal mit dem Töff um den Salzburgring gefahren. Das war eine italienische TESTI mit ca. 6 PS und 90 km/h Spitze. Da habe ich auf der Start-Zielgeraden Gas gegeben und bin eine Vollgasrunde gefahren. Da musste ich nicht einmal das Gas zudrehen, weil es einfach zu langsam ging. War aber trotzdem ein Riesenspaß.


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#15 von Ar-one , 28.05.2017 08:13

Schon klar, je Älter, je mehr Fun gibts nicht auf dem Moped, eher in der Box beim "Fachsimpeln" und gute Ratschläge verteilen...hahahaha

Aber das schönste ist doch, in der Vorstellung, jenseits von altersbedingten Einschränkungen, noch voll auf der Ideallinie an der Bestzeit zu feilen. Etwas guten Spaß darf man sich auch im Alter immer noch gönnen.

Am besten wäre eine 750ccm, wie zum Beispiel die GSX-R750. Total entblättert und nur mit dem allernötigsten dran. Es hat sich immer wieder gezeigt, dass die 750er der beste Kompromiss eines Strassenbikes für die Rennstrecke ist. Wobei die neuen 1000er fast so handlich und leicht wie die 600er sind. Müsste man mal testen...


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