RE: 13-07-2014 MotoGP am Sachsenring - DEUTSCHLAND -

#1 von Ar-one , 07.07.2014 18:46

An allen Ecken und Enden tönen die B-Teams, wie toll es wäre den Spitzenfahrer Bradl zu haben. Nur von Honda hört man nichts. Ist da etwa schon beim Assen GP die Entscheidung gefallen? Wundern würde mich das nicht. Selbst wenn Bradl am WE als 5. ins Ziel käme, wäre die bis jetzt recht verpfuschte Saison auch nicht mehr glatt zu bügeln. Die letzte Saison, in der auch zwei Super Rennen, und dann nichts mehr... dabei waren, ist noch überall in den Köpfen. Da kommt nichts mehr "Großes". Bradl müsste längst, und regelmässig, an der Archillesferse der "großen Vier" hängen.

Er ist wirklich ein guter Fahrer, aber leider kein Marquezwadenbeisser.

Als Patriot wünsche ich ihm auf jeden Fall nur das beste und viele gute Rennen, so dass er noch ein paar Jährchen die MotoGP fahren kann.

Und gelegentlich ein Highlight, vielleicht auch am Heim GP müsste allemal drinn sein.


Dies könnte man allerdings auch als elegante Absage verstehen...

Zitat
Nicht gut genug für Bradl?
Von SPEEDWEEK.com erfuhr er, dass Stefan Bradl noch ohne Vertrag für 2015 ist. «Ich habe gehört, dass Ducati Bradl sehr viel Geld bietet, er wird also nicht lange ohne Job sein», meint Albesiano. «Bradl hat großes Potenzial, ein sehr interessanter Fahrer. Ich glaube aber, dass es zu früh für uns ist, um an Spitzenfahrer seines Kalibers zu denken. Für 2016 sollten wir technisch in der Lage sein, einem solchen Fahrer etwas bieten zu können. Wir testen das Getriebe ohne Zugunterbrechung im September und wollen es nächstes Jahr in MotoGP einsetzen. Vielleicht setzen wir es auch schon im letzten Rennen 2014 ein, das ist aber noch nicht sicher.»

http://www.speedweek.com/motogp/news/596...dem-Schirm.html


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RE: 13-07-2014 MotoGP am Sachsenring - DEUTSCHLAND -

#2 von tourenbiker , 11.07.2014 22:16

Das mit dem Bradl ist so eine Sache - Wenn er in den nächsten Rennen nicht außergewöhnliche Leistungen bringt, dann wird es sein letztes Jahr für Honda sein. Ich würde es ihm gönnen, daß er zeigen kann was er drauf hat. Aber so wie es aussieht ist er ein bißchen überfordert. Meiner Meinung nach hat er ein mentales Problem. In den Trainings ist er immer vorne dabei, aber in den Rennen hat er Probleme seine Performance durchzusetzen. Er ist sicher ein starker Fahrer, der auch in die Kategorie eines Marquez einzuordnen ist, aber er bringt es momentan nicht. Bei Marquez läuft alles so gut, daß er sich wahrscheinlich selber darüber Gedanken macht, warum das so ist. Alles gelingt ihm, und dadurch wird er nur gestärkt und kann alles leichter verkraften. Und wenn es einmal nicht gelingt, dann wird es ihm nicht viel ausmachen, bei diesem Vorsprung in der Weltmeisterschaft. Bei Bradl ist der Hund drin. In seinem Hinterkopf spielt sich immer wieder die Frage ab, ob er denn dieses Mal durchkommt, und ob er vielleicht sogar einen Podestplatz einnimmt, oder ob er wieder auf der Schnauze liegt.


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RE: 13-07-2014 MotoGP am Sachsenring - DEUTSCHLAND -

#3 von Ar-one , 12.07.2014 08:02

Zitat von tourenbiker
Er ist sicher ein starker Fahrer, der auch in die Kategorie eines Marquez einzuordnen ist, aber er bringt es momentan nicht.



mmhhhh..... genau das glaube ich nicht.

Bradl ist ein sehr guter Fahrer, einer der besten! So gut, dass er unter den Top-Ten im vorderen drittel mitspielen kann. So was kann man durchaus mit sehr viel Respekt betrachten. Und es ist auch eine super Leistung.

Aber der letzte, kleine Schritt, ich sags mal in der Bersteigersprache, der "Hillary Step", macht ihm sehr zu schaffen. Dieser letzte, kleine Schritt wäre aber unbedingt nötig, um an die "Grossen Vier", egal wie sie auch immer heissen, (es sind einfach immer drei/vier ganz vorne) ranzukommen.

Den Unterschied zu Marquez, behaupte ich in meinem jugendlichen Leichtsinn ist ganz einfach der, dass Marquez im umgekehrten Fall, also Marquez auf der LCR, in meinen Augen und meiner Einschätzung, genau das machen würde, was die Honda Fuzzis von Bradl erwarten. Nämlich echtes Wadenbeissen der grossen Vier.

Und dazu braucht man nicht nur ein zusätzliches Quentchen an Talent, sondern vor allem Biss, unglaublichen Ehrgeiz, und fast schön eine surreal wirkendend, grosse Selbsteinschätzung. Also so kurz vor dem Übergeschnappten. Natürlich auch ein wenig Glück...

Marquez hat diese Eigenschaften im Überfluss, Bradl nicht. Zudem hatte Bradl auch noch mehr Pech, in den Phasen, in denen es diverse Möglichkeiten gegeben hätte.

Jetzt steht er aktuell unter Erfolgsdruck, für einen Erfolg, den er vielleicht nicht mehr bei sich selbst erkennen kann. Es scheint offensichtlich, dass er schwerste Probleme hat sich weiter auf das Top Vier Niveau zu steigern.

Emotionslos betrachtet ist er in seiner Probezeit nicht gescheitert, aber er hat klar seine Grenzen aufgezeigt. Und in der MotoGP geht selbst für einen politisch gewollten Deutschen die Probezeit nicht unendlich lange, sondern vielleicht noch ein Jahr. Dann ist Schluss. Oder er bringt die Sponsoren selber mit.


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RE: 13-07-2014 MotoGP am Sachsenring - DEUTSCHLAND -

#4 von tourenbiker , 12.07.2014 12:12

Genau da sehe ich das Problem - Zitat:....Oder er bringt die Sponsoren selber mit!.....Zitat Ende!

Warum gibt es in Deutschland nicht genug Sponsoren für den Motorradbereich? Ein Land mit ca. 90 Mio. Einwohnern bringt es nicht zustande einen einzigen Motorradfahrer genügend zu unterstützen. Eine Industrienation wie Deutschland müßte doch in der Lage sein, einen Sponsor hervorzubringen, der dem Bradl eine Werksmaschine ermöglicht. In Österreich liegt der Fall anders. Wir sind ja nur ein Zehntel von Deutschland, daher haben wir ja auch nur ein Zehntel der Möglichkeiten, einen Topfahrer und die dazu gehörigen Geldgeber zu finden.

Und gerade jetzt, wo sich BMW (Bitte nicht falsch verstehen. Ich meine, daß BMW jetzt richtige, reinrassige Sportmotorräder baut, was ja nicht immer so war) auf die sportlichen Aktivitäten (zwar nicht werksseitig, aber immerhin IDM SBK) einläßt, und auch Audi mit Ducati einen Premiumhersteller an der Hand hat, müßte doch für Stefan Bradl die Möglichkeit für eine Werksmaschine bestehen.

Andererseits ist der deutsche Markt für die japanischen Hersteller sehr wichtig. Daher sollte doch Honda hergehen, und dem Stefan vielleicht sogar einmal die Chance geben, sich neben Marc Marquez im Werksteam zu beweisen. Das würde sich sicher in den Verkaufszahlen niederschlagen. Ich meine, daß das, was ein Pedrosa zeigt, auch ein Bradl könnte.

Ich hoffe, daß der Stefan seine Chancen wahrnimmt, und sich durch eine starke Leistung in der 2. Saisonhälfte für eine HRC-Werksmaschine empfehlen kann. Ich würde es bedauern wenn auch er durch einen Spanier ersetzt wird. Dann hätten wir fast schon eine spanische Meisterschaft mit ausländischer Beteiligung. Das ist nicht im Sinne des Erfinders.


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RE: 13-07-2014 MotoGP am Sachsenring - DEUTSCHLAND -

#5 von tourenbiker , 12.07.2014 17:01

War wohl wieder ein wenig durchwachsen, dieses Qualifying, für unseren Valentino. Aber immerhin - Rang 6, 2. Startreihe, kann sich sehen lassen. Marc Marquez wie immer, der Überflieger, nimmt so ganz nebenbei den absoluten Rundenrekord mit, Dani auch sehr gut, und der stefan auf Rang 3 in der ersten Reihe. Sieht ja ganz gut aus. Er müßte das nur noch im Rennen hinbringen. Aleix Espargaro wieder mit einer starken Leistung. Er hat so einige MotoGP-Stars im Regen stehen lassen. Dieser Mann hat sich eine Werksmaschine mehr als verdient.


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RE: 13-07-2014 MotoGP am Sachsenring - DEUTSCHLAND -

#6 von Ar-one , 12.07.2014 19:06

die deutschen Sponsorativitäten für Sportler im Motorsportsektor waren schon immer eine Schande. Und auch jetzt, und in Zukunft, wird es eine Schande bleiben. Deutschland ist in diesem Bereich so was von bescheuert, und ich habe längs jede Hoffnung aufgegeben, dass das irgendwann anders wird. Eher noch schlimmer. Selbst wenn Bradl einschlagen würde wie Marquez, würde kein Hahn nach ihm krähen.

Motorradrennsport?? iiiiiigitt... sowas ekliges aber auch.
Jeder Schachspieler und Halmaweltmeister würde mehr Interesse anziehen.

Die einzigen in Deutschland, die wirkliches Interesse zeigen, sind Motorradfahrer. Deshalb ist der Sachenring auch immer gut besucht.

Aber sonst? Vergiss es...

Der Großmeister hatte wirklich ein durchwachsenes Quali. Aber im Rennen ist er hoffentlich gut dabei. Lolli wird auch besser sein als sein Quali. Und Bradl hatte ein gutes Quali, aber bei ihm wird das Rennen der richtig schwierige Faktor. Bin mal gespannt, ob und wie lange er die Werksyamahas hinter sich lassen kann. Am Ende wird er mit einem möglichen Platz fünf mehr als zufrieden sein können. Aber das wäre zur Abwechslung mal wieder eine gute Vorstellung.


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RE: 13-07-2014 MotoGP am Sachsenring - DEUTSCHLAND -

#7 von Ar-one , 13.07.2014 16:00

Na - das war doch ne saubere Vorstellung. Vor allem von den zwei Repsol Hondas. Und da vor allem von Marquez. Bis zur letzten Runde slidete der den Berg runter, als ob der Allmächtige hinter ihm wäre. Dabei wars doch "nur" sein braver Vasalle Dani, der dann auch nach 2/3 des Rennens einsah, dass er nicht zu schlagen war.

Hat das der Bradl schon beim Start geahnt, und deshalb in vorauseilendem Gehorsam zu HRC den Stopper drin?

Ach nee, so brav ist er nicht.
Wie sagte Hoffman am Anfang, als Bradl allein mit Slicks auf der Startlinie stand? Das sei ein Elfmeter vor dem leeren Tor! Recht hatte er.

Nun die berechtigte Frage: wie kann man so eine Einladung vermasseln?

Angeblich weil die Gabel auf Regen, und der Rest inkl. Reifen, auf trocken.
Was soll man dazu noch sagen?
Mir fällt da nur ein, dass Bradl auch mit trockenabgestimmter Gabel, nach spätestens 5 Runden von Marquez geschnupft worden wäre. Und wahrscheinlich hättem ihm die beiden Werksyamis auch noch den Arsch versohlt. Dann wäre aber die Welt wenigstens noch in Ordnung gewesen. Auch wenn das alles auf dem Heim GP passiert wäre.

So aber, bleibt ein fades Gefühl zurück, als ob Bradl nicht nur aus Setup Sicht, sondern auch psychisch eingebrochen wäre. Und wie sagte Suppo noch so nachdrücklich? Es zählen für HRC nur die Ergebnisse. Nicht ein einzelnes, sondern in Summe gesehen. Und da kommt beim Bradl langsam was zusammen...

Beim Interview in der Startaufstellung dachte ich noch, mensch der Bub hats begriffen, als er sagte, ihm sei der Druck egal, denn er spüre nichts davon, und ins Rennen gehe er mit Slicks und vollem Risiko.
Das tönte sooooo gut!!

Leider musste ihm Marquez auch diesmal wieder zeigen, wie das geht mit dem Risiko, und dem schnellen umstellen auf veränderte Streckenverhältnisse.

Und ich weiss ja nicht, aber war der mit neuen Reifen, kalten Karbonbremsen und dem nassen Streckenabschnitt, nicht gleich fast 4sec. schneller als Bradl? Da hat der doch noch gar nicht gemerkt, dass er ne regenabgestimmte Gabel drinn hatte, weil er eh zu vorsichtig fuhr, und höchstens auf einen nicht aufwärmbaren Reifen achten musste.


So ist E.M. wieder nicht zu seinem Multible-O gekommen....


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RE: 13-07-2014 MotoGP am Sachsenring - DEUTSCHLAND -

#8 von Ar-one , 13.07.2014 16:19

kleiner Nachtrag, der den Bub ungefähr so sympathisch macht, wie die verloren wirkenden Brasilianer bei der Fussball WM.

Das Problem ist halt, wenn er mehr von HRC will, dürfen einfach keine solche Dinger mehr passieren. Obwohl solche Pokerspiele auch das Salz in der Suppe sein könnten. Nur ist er da eben noch nicht genug etabliert,bzw. zu weit von der Top Spitze weg.

Man könnte auch sagen, solange Marquez so um die Pisten fliegt, braucht es keine zusätzliche Würze mehr, und Bradl könnte sich auf eine alte Rennfahrerregeln beziehen, die da heisst, wenn alle das falsche machen, mache ich am wenigsten falsch, wenn ichs auch so mache. Denn dann sind alle auf ähnlichen Voraussetzungen unterwegs, und ich schieße wenigsten keinen kapitalen Bock.



Zitat
Stefan Bradl (16.): «Das haben wir schön verpokert»
Von Günther Wiesinger - 13.07.2014-15:29

Stefan Bradl suchte nach dem 16. Platz beim Heim-GP nicht lange nach Ausreden. «Das war mein Fehler.» Der Bayer unterlag einer Fehleinschätzung.

http://www.speedweek.com/motogp/news/600...-verpokert.html


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