Der große Showdown steht an.
Wie jetzt, und sicher noch die nächsten Tage, wird das große Duell der Titel Anwärter Lorenzo und Marquez durch die Gazetten gezogen.
Wäre ?Mr. E? noch in der MotoGP involviert, ich würde den Verdacht der Intervention bei Bridgestone und den Verantwortlichen im Marquez Team, nicht leichtfertig von der Tischkante wischen. Egal wie daneben solche Vermutungen sind, das Ergebnis ist für alle Vermarkter ein Leckerli vom Feinsten. Die WM Entscheidung beim Finale ist nun mal das Nonplusultra einer Meisterschaft.
Dazu noch mit einem Rookie, der einschlug wie eine Bombe, und im Verlauf der Saison nicht nur sämtliche Rekorde brach, sondern durch sein Auftreten, auf und neben der Strecke, zu wilden Sympathie und Antipathie Geständnissen verleitete.
Ein Rookie, der den Zirkus erfrischend unbekümmert durcheinanderwirbelte, so dass in vielen Köpfen wieder die Frage nach der wahren Essenz des Motorradrennsports an die Oberfläche geschüttelt wurde.
Alleine schon deshalb mag ich diesen Bengel. Zeigt er doch, wie eingefahren die ?neue? MotoGP in den letzten Jahren war. Political Correctness auf und neben der Strecke, soweit das Auge reicht. Am besten noch bis zum letzten Millimeter im Zweikampf, wo in einer 1/100 Sekunde, bei 100%iger Adrenalinausschüttung, die Entscheidung über eine kleine Bewegung am Bremshebel oder Gasgriff, weitreichende Auswirkungen über Erfolg und Niederlage hervorbringen kann.
Dies sollte nach der ?neuen? Rennideologie in vielen Köpfen, selbstverständlich mit voller Actiongarantie, aber ohne Schaden an Körper und Image, geschehen.
Leider vergessen viele, dass ?nur? Menschen in den Lederkombis stecken. Menschen, die versuchen ihre Träume zu verwirklichen, in einem Wettbewerb, der technisch so ausgereizt ist, dass eine echte Verbesserung, nur mit viel Risiko erreicht werden kann. Dazu ist nicht jeder bereit und fähig. Deshalb ist es den Mutigsten, Verrücktesten vorbehalten, in diese neue Sphären zu stoßen. Sie wissen, dass sie nicht nur mit ihrem Leben, sondern auch mit ihrer Reputation spielen.
Der Generalverdacht, dabei das Leben der Kontrahenten zu gefährden, ist ungefähr so weit hergeholt, wie die grundsätzliche Frage zum Sinn des Rennsports. Entweder man macht Rennsport, oder eben nicht. Wirklich brauchen tut ihn kein Mensch, und zwingend machen muss es auch niemand.
dazu ein interessanter Artikel mit etwas anderer Sichtweise?
Zitat
Nur weil seit Jahren der fahrerische Level in der MotoGP ständig sinkt, heißt das noch lange nicht, dass Marquez das neue Wunderkind ist. Er hat allerdings eine Tugend, die bereits als verloren gegolten hat, er fährt Rennen aus Instinkt, mit Freude, Talent und einem unglaublichen Siegeswillen. Fahrer seines Kalibers gab es in Zeiten der Zweitakt-Ära viele, da wäre er keine Besonderheit gewesen. In Zeiten von Schwantz, Doohan, Rainey, Mamola und Co. hätte er sich vielleicht bloß im Spitzenfeld halten können, aber wohl nicht derart dominieren wie derzeit.
http://www.gaskrank.tv/magazin/racing/wi...-ueberbewertet/