Dem Profi Vielschreiber Günther Wiesinger drückt das Thema Marquez auch ganz ordentlich auf die Finger, und ein paar Tastenschläge später ist klar: Marquez kann in diesem Jahr noch nicht Weltmeister werden!

Dabei hat Wiesinger die gleichen Bauchschmerzen wie ich. Der "Überfall" von Marquez - ich würde eher von "Einschlag" sprechen wollen - stellt jeden GP Beobachter, mit klingelnden Ohren vor die verzweifelte Frage: War?s das jetzt? Oder war das erst der Anfang?

Kann dieser Kerl im ersten Jahr, die Naturgesetze der MotoGP aushebeln und in eine andere Eben hieven? Die mühsame Prozedur zum Weltmeister der MotoGP im Schnelldurchlauf? Kann es so etwas geben?

Außergewöhnliche Talente, und GP Einstiege, gab es schon immer (siehe Kommentar von G.W.). Doch beständig übers Jahr gesehen, zwangen die ?Naturgesetze? der MotoGP selbst das außergewöhnlichste Talent zu einer gewissen Demut, die mit verkorksten Set Up?s eingeleitet wurde, und sich bis zu hochfliegenden und schmerzhaften Highsidern steigern konnte.

Man könnte es auch einfacher sagen: "Es kann nicht sein, was nicht sein darf"

Auf der anderen Seite, ist immer, irgendwann, das erste Mal. Das erste Mal, dass etwas passiert, was die Welt zuvor nicht kannte.

Und ganz ehrlich - wenn wir an so einer Geburtsstunde der neuen Genialität teilhaben könnten, wäre ich nicht verwundert, wenn der Protagonist Marquez hieße.

Warum?

Weil er mir in seinen 125ccm und Moto2 Zeiten, nicht nur sein außergewöhnliches Talent zum schnellfahren, sondern vielmehr einen kaltblütig bis eiskalten Renninstinkt präsentierte, den man so einem ?Rotzlöffel mit Zahnspange?, vor den Rennen, nicht im Traum zugetraut hätte.
Dazu noch ein nassforscher Charakter, der Selbstbewusstsein und Stärke mit einem, auch in Unmöglichen Situationen, unbändigen Durchhaltewillen verbindet, der den Unterschied vom Topfahrer zum Champion deutlich machte.

Eines ist jetzt schon sicher. Der ?Einschlag? von Marc Marquez hat heute schon das Charisma des außergewöhnlichen Superstars. Warum also nicht auch gleich die Weltmeisterschaft im ersten Jahr??

Zitat

---

Marc Márquez: WM-Titel? Das kann er nicht leisten
...
Es wäre Zauberei, wenn der Repsol-Honda-Werkspilot die Beständigkeit seiner grossen Gegner erreichen würde.
....
Erinnern wir uns: Senkrechtstarter hat es im GP-Sport immer wieder gegeben. Johnny Cecotto 1975, Gregg Hansford und Kenny Roberts 1978; Freddie Spencer drang 1973 wie ein Überirdischer in die WM ein; Max Biaggi gewann 1998 in Suzuka mit einer Kunden-Honda gleich seinen ersten 500-ccm-WM-Lauf; Rossi unterstrich sein Können auch gleich im Jahr 2000; 2001 wurde er Weltmeister; Casey Stoner gelang bei seinem MotoGP-Debüt 2006 im LCR-Honda-Team in Katar die Trainingsbestzeit; Rookie Jorge Lorenzo stellte die Yamaha bei den ersten drei WM-Läufen 2008 auf die Pole-Position. Auch Marco Simoncelli sorgte gleich 2010 in seiner ersten MotoGP-Saison für viel Aufsehen.

http://www.speedweek.de/MotoGP/news/3679...ht-leisten.html

---

Ja, ich denke schon, daß der Marc im 1. Jahr Weltmeister werden kann, vorausgesetzt, er tut sich nicht weh. Denn man hat es in den letzten Jahren immer wieder gesehen, daß zwar Rookies vorne mitmischen können, aber es fehlt halt die nötige Konstanz. Das eine oder andere Mal vergeigen sie die Abstimmung, oder fallen einfach mal vom Bike, weil sie es übertreiben. Aber wenn er die Saison heil übersteht, dann traue ich ihm auch den WM-Titel zu.

Auch Livio Suppo wagt sich aus der Deckung und hat was zum erzählen.

Noch bevor Marquez den Jerez GP gewinnen kann, schlägt Suppo mit dem Honda-Ritterschlag um sich, indem er sich erlaubt, ?euer Merkwürden? und Marcs Vorgänger, den in verschrobenen Fanecken sogar zum ?größten Honda Fahrer aller Zeiten? geweihten - für die überwiegenden GP Beobachter leider hauptsächlich als kleiner Aussie Giftzwerg wahrgenommene - mit einem menschlichen Nachteil zu bemäkeln.

Wenn das maa keenen Äääscherr gibt!!!!

Zitat

---

Livio Suppo: Vergleich zwischen Márquez und Stoner
Als große Stärke von Márquez nennt der HRC-Sportdirektor seine Gelassenheit: «Er bleibt immer ruhig und das ist eine gute Eigenschaft. Wichtige Probleme werden natürlich angesprochen, doch auch wenn etwas in die falsche Richtung läuft, bleibt er gelassen. Vielleicht ist er dadurch effektiver, denn Casey wäre ärgerlich geworden.»
...

http://www.speedweek.de/MotoGP/news/3682...und-Stoner.html

---

hier noch eine interessante Perspektive von M.Scott.

und yeaaaahhhh.... ich erinnere mich noch an damals, als ob es gestern gewesen wäre. Vor allem an das Gesicht Kennys nach dem Rennen...

Zitat

---

Marc Márquez: Die erste Duftmarke des Gnadenlosen
Kolumne von Michael Scott 16.05.13-00:12

Marc Márquez drang wie ein Wirbelwind in die MotoGP-Welt ein. Aber er hat berühmte Vorgänger: Spencer und Lorenzo zum Beispiel.
....

1983: Spencer gegen Roberts in Anderstorp
Wir schreiben das Jahr 1983, Ort des Geschehens ist Anderstorp in Schweden. Es ist eine Strecke mit einer langen Geraden, die normalerweise als Startbahn für einen Privatflughafen dient, gespickt mit langgezogenen Kurven in sandigen Hügeln. In der Mitte eines Waldes, der selbst in der Mitte anderer Wälder steckte.
Letzte Runde, letzte Chance und Kennys Vierzylinder-Yamaha 500 war auf der langen Geraden einen Hauch schneller als Freddies Dreizylinder-Honda. «King Kenny» dachte, er hätte alles unter Kontrolle, wollte so bremsen, wie es einem Dreifach-Weltmeister gebührte, bis Freddie auf der Innenseite auftauchte. Und zu sagen schien: «Mach Platz ? oder wir crashen beide.» Freddie gewann mit weniger als zwei Zehntelsekunden Vorsprung; ein Rennen später machte er seinen ersten WM-Titel perfekt.
Kenny erklärte mir später seinen Fehler: Unterschätzung eines jungen wilden Fahrers und dessen Willen, große Risiken einzugehen. Es änderte einiges.

http://www.speedweek.de/MotoGP/news/3801...nadenlosen.html

---

Marc Marquez - Genie oder Wahnsinn - oder Königsmörder???

Bringt Marquez den König der MotoGP zum zweifeln - oder zum verzweifeln???

Das Geblubber in den Medien bezüglich der ?ersten Drei?, ist nur die halbe Wahrheit.

Wie schon mehrfach meine Vermutung war, ist der entscheidende Klick bei Rossis Karriereentscheidung, vom absoluten Überraschungs-Weltmeister, Marc Marquez, initiiert worden.

Schließlich wurden Lorenzo und Pedrosa hauptsächlich vom Bengel Marquez auf neue Höhen getrieben, die bei Rossi, altersbedingt oder Duc-kontaminiert, den Höhenkoller hervorriefen. Ob das jemals wieder besser wird, steht in den Sternen. Es ist aber sehr beruhigend, dass Rossi sich nun selbst ein Limit setzte, und nicht wie befürchtet, seinen Abgang solange verzögert, bis niemand mehr glauben kann, wie und warum dieser grandiose Motorradweltmeister so viel Glanz in seinem Namen polieren konnte.

Was Marc Marquez in diesem Jahr veranstaltete, kann nicht hoch genug angesehen werden. Wer in diesem Business so unbeschwert, und trotzdem knallhart abgeklärt einschlägt, und selbst einen 9fach Champion, der mehr Jahre an Rennerfahrung, als der Bengel Lebensjahre hat, ordentlich ins Schleudern bringt, hat nicht nur die Welt der MotoGP aufgeschreckt, sondern gleich noch dessen Leistungskoordinaten nach oben verschoben.

Dazu gehört jede Menge Selbstvertrauen, und eine ordentliche Ladung Über-?Mut? zum Risiko. Dass Marquez das heil überstanden hat, zeigt seine größte Stärke: Lernfähigkeit auf höchstem Niveau! Jeder grobe Fehler, der sicherlich auch mit dem nötigen Quäntchen Glück gesegnet war, machte ihn besser, und ließ ihn nicht, wie manch anderen Fahrer, zwei Schritte rückwärtsgehen.

Was Lorenzo, Stoner oder Pedrosa selbst mit besseren Ergebnissen nie schafften, nämlich, an Rossis Karrierekoordinaten zu rütteln, hat der Bengel schon bei den ersten Tests souverän angeschoben. Rossi wurde zum ersten Mal, mit so etwas wie seinem ?Double? aus jungen Jahren konfrontiert. Mit Sicherheit konnte er sich noch gut an seine eigene Stärke erinnern, die von Übermut, Risiko und unerschütterlichem Selbstbewusstsein getragen wurde. Eine Stärke, die so unbesiegbar wirkt, dass sie niemals unendlich, sondern nur komprimiert auf eine bestimmte Epoche, ausgelegt sein kann. Alles andere wäre Unmenschlich.

Auch Rossi weiß das.

Zitat

---

«Ich will als MotoGP-Fahrer weitermachen», erklärte Valentino. Aber nicht um jeden Preis: «Ich muss fähig sein, vorne dabei zu bleiben, nahe bei den anderen (Anm.: «die anderen» sind die Top-3 Márquez, Lorenzo, Pedrosa).»
...
Marc Márquez. Das war für den Italiener eine neue Erfahrung. «Ich mag ihn, ich habe vom ersten Moment ? beim ersten Test ? gesehen, dass er sehr, sehr schnell sein würde. Es war mir klar, dass er in seiner Zukunft viele Siege holen wird, dass er Rennen und Meisterschaften gewinnen würde. Wenn du auf einen Fahrer wie ihn triffst, kannst du das akzeptieren, oder?»

http://www.speedweek.com/motogp/news/487...-Ende-2014.html

---

Hallo R1, bin wieder von der Kur zurück! Waren tolle 3 Wochen in Bad Schallerbach, habe allerdings wieder eine schwere Erkältung mit nach Hause genommen.

Du hast da ja einiges gepostet in der Zwischenzeit. Da mußte ich mich erst wieder reinlesen, da ich die letzten 3 Wochen absolut nichts von der Motorradszene mitbekommen habe.

Und jetzt zu Marc Marquez - Genie oder Wahnsinn! Ich denke, daß es eine Mischung von beidem ist. Auf der einen Seite das Fahrgenie Marc, und auf der anderen Seite der jugendliche Wahnsinn des Marquez. Ich glaube, daß er in den nächsten Jahren die MotoGP diktieren wird, so wie es einst ein Rossi tat.

Und damit zu Valentino. Wenn man sieht, was sich auf den Skipisten abspielt, wo ein 34-jähriger Mario Matt als ältester Slalomsieger in der Skigeschichte letzte Woche gewann, und dann noch die Marlies Schild nach etlichen Verletzungen und Operationen als älteste Slalomgewinnerin mit 33 Jahren ihren 34. Slalomsieg einfuhr, und damit die bisherige Führende Vreni Schneider ablöste, dann muß man einsehen, daß es eventuell ein 35-jähriger Valentino Rossi auch noch einmal schaffen KÖNNTE. Ich würde es ihm wünschen, weil ich ihn noch so lange wie möglich in der MotoGP sehen möchte. Allerdings kann man die MotoGP nicht so richtig mit dem Skifahren vergleichen. Also freuen wir uns auf die nächste Saison, und hoffen, daß der Valentino bis Mugello vielleicht 2 Rennen gewinnen konnte. Denn dann würde er sicherlich noch bis 2016 verlängern.

Moin moin tourenbiker, schön dass du wieder "im Lande" bist.

Auch du bist ein absoluter Ausnahmekönner. Gewöhnliche Menschen bringen einen Kurschatten mit. Du aber, lässt dich auf keine Kompromisse ein, und kommst mit einer schweren Erkältung an...
Aber ich bin sicher, deine Frau wird sich über dieses Mitbringsel mehr freuen.

Zu MM und VR.
Ich fand es irgendwie schräg, wie wir am Anfang des Jahres noch halb belustigt über MMs möglichen WM Titel schwadronierten.
Und nu?? Das Jahr vorbei, und genau das eingetroffen. Ist doch nicht zu fassen.

Über Rossi ist alles gesagt. Gut dass er sich die Grenze bis Mugello gesetzt hat. Denn ganz ehrlich, so gerne ich ihn im Zirkus sehe, so schmerzhaft ist es, wenn er, wie es deutlich zu sehen war, nicht mehr mit der Spitze mithalten kann.

Aber hallo, wie kannst Du annehmen, daß ich einen Kurschatten hatte???

Ich bin gemeinsam mit meiner Frau auf Kur gewesen. Es war toll. Und so richtig entspannend. Ich hatte absolut keinen Streß mit anderen Kurgästen. Sie haben mich alle in Ruhe gelassen. Andere würden sagen, daß man nicht das Wasser zum Bach tragen sollte, aber in meinem Fall muß ich sagen, daß ich mit meiner Frau noch sehr gut kann.

Autsch!! mein lieber tourenbiker, da bin ich wohl beidfüßig ins Fettnäpfchen gesprungen...

Aber du weisst ja wie ich das gemeint habe...

Übrigens, was halst du denn von Pedrosa als Suzuki Aspiranten? Ist letztens irgendwo sachte angeklungen.

Naja, wenn das so wäre, dann wird es wohl nichts mit meiner Vermutung, daß Valentino ab 2015 für Suzuki und Brivio fährt.

Aber abgesehen davon, könnte ich es mir ganz gut vorstellen. Denn ein Dani Pedrosa befindet sich auf dem absteigenden Ast, und das wäre für Suzuki die Gelegenheit, einen sehr erfahrenen und schnellen Fahrer zum Okkasionspreis zu bekommen. Denn bei Yamaha wird er wahrscheinlich nicht landen können, weil eine Topnummer 2 haben die ja schon.

Außerdem stehen bei Yamaha einige gute Nachwuchsfahrer auf der Liste. Sollte allerdings der Lorenzo das Handtuch werfen, und zu Honda gehen, dann sind wieder andere Türen offen. Aber das würde uns erst im Jahr 2015 interessieren.

Das wäre dann auch noch für Stefan Bradl die Chance eine Werksmaschine von Honda zu bekommen, aber da müßte er in der nächsten Saison schon ganz toll aufzeigen, was er drauf hat!
(Ich meine natürlich nur, wenn der Lorenzo bei Yamaha bleibt. Sonst schmelzen die Chancen für eine Werksmaschine wie die Butter in der Wüstensonne!)

Da könnte man ja gerüchteweise noch hinein interpretieren, daß der Lorenzo zu Honda geht, der Pedrosa zu Yamaha, der Rossi zu Suzuki (und seinen 10. WM-Titel holt ), der Bradl bei Ducati andockt usw.

Oder: Rossi kehrt reumütig zu Honda zurück (und holt seinen 10. WM-Titel ), Lorenzo geht zu Suzuki, Pedrosa zu Ducati und Bradl zu Yamaha usw., usw., usw.

ABER, wo bleibt dabei der Marc Marquez? Das scheint der Einzige zu sein, der bei Honda gesetzt ist! Und SONST..... alles ist möglich, aber nix ist fix!!!!