Die IDM findet 2011 nicht im TV statt!
IDM Serienmanager Nico Amende flüchtet sich in Galgenhumor: ?Wir sind so bekloppt und versuchen es weiter. Wenn man seit Herbst Tag und Nacht am TV Projekt arbeitet, ist es schwer, das aufzugeben. Aber von Minute zu Minute wird es unwahrscheinlicher, dass die IDM im TV erscheint.?
Der Serienmanager sieht in der aktuellen SW, die Hauptschuld bei den Herstellern. Für die Übertragung bei Sport1 hätte eine sechsstellige Summe bereitgestellt werden müssen. Der ausrichtende Verband hätte diese Summe nicht aufbringen können, und die engagierten Hersteller in der IDM hätten mit je 20000 Euro in die Bresche springen müssen.
Dazu waren aber nur BMW, Honda und Suzuki bereit. KTM, Yamaha, Ducati und Kawasaki hielten es nicht für nötig das TV Engagement zu unterstützen. Was Amende zu der Feststellung brachte: ?Ich bezweifle, dass sich diese Hersteller bewusst sind, dass so die letzte Tür für eine TV Sendung zugeschlagen wird.?
Die Gegenseite sieht das verständlicherweise etwas anders. Stellvertretend sagte KTM Pressesprecher Thomas Kuttruf: ?Klar sind auch die Hersteller als Unterstützer der Promotion der Serie gefragt. Die Verantwortung, auch die wirtschaftliche, muss aber von einem Sportvermarkter getragen werden.?
Obwohl die Zeichen klar auf Mattscheibe stehen, wiegeln die Beteiligten weiterhin ab und suggerieren, dass vielleicht doch noch was gehen könnte.
Die Reaktion auf die Anfrage von SW bei Sport1 mit dem Vermerk: ?IDM bei Sport1?, wurde symbolisch beantwortet: mit Funkstille!
Dafür bringt der Gast Kommentar von Esther Babel die Sache etwas mehr auf den Punkt: Schuld sind immer die Anderen?
Die Hersteller, die nichts rausrücken wollen. Die Industrie, die sich nicht Engagiert. Die Fahrer, die nichts auf die Reihe bekommen, oder die Macher der Meisterschaft, die den stotternden Motor nicht richtig flott bekommen.
Aber ? bis vier Wochen vor dem Start hatten sich 55 Teilnehmer weniger als im Vorjahr angemeldet, was eine Schrumpfung des Starterfeldes von einem Drittel bedeutet! Rechnet man Gebühren, Nenngelder und das Freitagstrainings zusammen, reißt das ein Loch von ca. 220000 Euro weniger in die Kasse.
Die Kosten für die TV Übertragungen sollten, nachdem die letzten zwei Jahre der DMSB das Geld dafür auf den Tisch gelegt hatte, auf viele Schultern verteilt werden.
Mehr als die Hälfte der Hersteller, die bereits für den Sponsorpool ihr Marketing Budget plündern mussten, winkten dankend ab.
Die Mattscheibe bleibt also schwarz, und nicht nur Esther Babel meint, wieder ein Chance weniger potenzielle Sponsoren und Kunden zu motivieren, die Geldbörse aufzumachen und neue Fans zu gewinnen.
Ich als Gelbkappen Admin bin der Meinung, zuerst sollte klargestellt werden wer eigentlich richtig Interesse hat die IDM jedes Jahr auf die Beine zu stellen.
Der Verband, die Hersteller, die Industrie oder die Fahrer?
Der Verband sollte organisieren und verwalten.
Die Hersteller und Industrie dafür Zahlen, dass ihre Produkte so gut, so professionell und so zahlreich wie möglich in den Medien erscheinen. Und die Fahrer und Teams zahlen dafür, dass sie bei dem Spektakel mitmachen dürfen, und dabei sich und ihre Leistung darstellen können.
Reicht dieses Geld nicht aus, um die Serie jedes Jahr auf die Beine zu
stellen, braucht man doch nur zu fragen: Wenn interessiert das eigentlich wirklich?
Der Verband muss ohne Verlust über die Runde kommen.
Die Hersteller und die Industrie werden sich fragen, ob die finanziellen Mittel die sie zur Verfügung stellen, wirklich dazu ausreichen, ihre Produkte und ihr Image flächendeckend und möglichst positiv mit dieser Veranstaltung an die Verbraucher zu vermitteln. Wenn nicht, also wenn das Geld nicht reicht einen TV Sender zu bezahlen, wäre doch die erste Feststellung die: Wenn wir mehr Werbung wollen, müssen wir auch mehr in die Medien investieren!
Sollte aber bei dieser Überlegung die Tatsache auftauchen, dass die Hersteller und Industrie nur mitspielen, WEIL es diese Veranstaltung gibt. Also ?nur?, um nicht dieses negativ Image zu erhalten: Da gibt es eine IDM, und ihr macht nicht mit?
Wenn sich herausstellt, dass die IDM werbetechnisch alles andere als der Garten Eden ist, und die Teilnahme daran so gut wie nichts bringt, dafür aber jede Menge kostet, kommt man zwangsläufig zu dem Schluss, dass weder ein Sportverband, noch Hersteller und Industrie und am allerwenigsten die Fahrer und Fans, die Serie retten können.
Wenn so wenig allgemeines Interesse mit der IDM verbunden wird, kann es nur mit uneigennützigen, engagierten Investoren aufwärtsgehen, die mit ihrem Idealismus eine Plattform zur professionellen Vermarktung mit unterstützen.